ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Altes Kinderlied
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Im Mittelpunkt von Gustav Adolf Himmels zweitem Hörspiel steht ein Kind. Der Autor skizziert darin eine elementare Konfrontation, die vor allem den Widerpart betrifft: Jene, die unablässig dabei sind, Kinder in diese Welt einzuüben. Das Hörspiel markiert exemplarisch, wie das noch immer vor sich geht. "In extremer Verknappung, doch konkret, zeigt es das Grundmuster einer Einübung, die sich als im Grunde brutale Anpassungsaktion entlarvt, in der irrationale, der Einsicht entzogene Autorität mit Lob und Strafe Herrschaft ausübt. Das Hörspiel zielt auf einen Mechanismus, der fortlebend weiterhin Unfreiheit erzeugt und der bis heute ein Tabu darstellt" (Himmel). Die moralische Intention ist unverkennbar, doch verwendet der Autor das Hörspiel keineswegs als Fortsetzung pädagogischer Aufklärung mit anderen Mitteln. Er zeigt etwas, das ist, etwas Reales. Das Spiel ist autonom.