ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Arie auf tönernen Füßen
Regie: Heinz von Cramer
Die Person des Stückes, eine Frau, zusammen mit ihrem nicht hörbar werdenden Partner von einem Begräbnis zurückreisend, stellt sich diese Frage. Die Antwort wird nicht gegeben; sie wird vom Hörer gefordert, der zu diesem Zweck der Frau nicht gesellschaftlich, d.h. eindimensional, begegnet, sondern sie plastisch erfasst, als einen Raum, den er betritt, in drei Dimensionen, die als drei parallel geschaltete Verbalabläufe realisiert sind. Einer davon, der am wenigsten enthüllende, ist die beständige Signalisierung an den Partner. Der Schlüssel zur Antwort liegt im anderen Extrem, der Summe alles bisher Gelebten, im Bewusstseinsstrom der Erinnerung. Die Korrespondenz zwischen den beiden erfolgt durch den Ablauf der Assoziationen, mit ihren Antennen nach beiden Seiten, tastend und abwägend. Die Assoziationen werden als das kritische Element interpretiert und zugleich als die Achse, die das punktuelle – die Gegenwart – und das Kontinuierliche – die Vergangenheit – auseinander und zusammenhält.