ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Bakunin-Kassette
Eine Fälschung
Redaktion: Klaus Schöning
Technische Realisierung: Friedrich Häfner, Evelyn Sager
Regieassistenz: Peter Behrendsen
Regie: Manfred Marchfelder
Hans Magnus Enzensberger rekonstruiert anhand von dokumentarischen Quellen die letzten Jahre des bis heute umstrittenen aufrührerischen russischen Philosophen und Gegners von Karl Marx: Michail Bakunin. Das biographische Material wird nicht nur frei behandelt, sondern in einen fiktiven Rahmen versetzt: den eines Radio-Interviews aus dem Jahre 1877. Der fiktive Reporter eines fiktiven Senders versucht, ein Jahr nach Bakunins Tod dessen politische Biographie zu recherchieren. Das Ergebnis ist die "Bakunin-Kassette", eine doppelte Verfälschung; zum einen manipuliert der Reporter selbst die Realität, die er erforschen soll, aufgrund seiner eigenen politischen Vorstellungen und Interessen; zum anderen benutzt der Verfasser des Hörspiels das historische Material, um die Fragwürdigkeit jener literarischen und radiophonen Verfahren zu demonstrieren, die sich auf den Begriff des Dokuments berufen.