ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung
Ein Bräutigam für Marcella
Vorlage: Ein Bräutigam für Marcella (Ženich pro Marcelu) (Theaterstück (Einakter), tschechisch)
Übersetzung: Gerhard Baumrucker, Alexandra Baumrucker
Regie: Jiri Horcicka
Der Autor demonstriert die pervertierte Dialektik der lebenslang Indoktrinierten, der Funktionäre. Ihr anerzogenes Sendungsbewußtsein kaschiert nicht die Brutalität der Macht, läßt die Machtausübung nur um so zynischer erscheinen; vermeintliches Wohlwollen ist nur umgelogene repressive Intoleranz. - Die Behörde gibt sich jovial dafür her, Kliments Heirat mit Marcella zu stiften. Kliment will heiraten, gewiß, aber nicht Marcella, die er kaum kennt. Kliments Widerworte werden vom Beamten schlichtweg überhört, die Vorwürfe über sein Widerstreben stereotyp wiederholt. Man will doch nur sein Glück, aber Kliment will einfach nicht glücklich sein.
Ivan Klíma, 1931 in Prag geboren, wurde als Kind für drei Jahre in das KZ Theresienstadt verschleppt. Er studierte Politik, Wirtschaftswissenschaft und Literatur und schrieb eine Diplomarbeit über Karel Capek. Nach der Uraufführung des Bühnenstückes "Das Schloß" wurde Klíma mit einem Schlag über die Grenzen des Landes bekannt...