ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Mit der Zeit ein Feuer
Technische Realisierung: Wolfgang Henrich, Jutta Gehring
Regieassistenz: Carlo Schultheis
Regie: Jörg Jannings
Der Autor greift die verschiedenen gesellschaftlichen Interessenlagen zur Zeit des großen Bauernkrieges (1524/25) auf. Gezeigt werden Luthers Zusammenarbeit mit den Herrschenden und die Beziehungen seiner Schriften zu den berechtigten Forderungen des bäuerlichen Proletariats. Vor diesem historischen Hintergrund entwickelt der Autor das Problem der Parteilichkeit des Künstlers, der in seinen Äußerungen die Revolution der Unterdrückten vorbereiten soll. Ein Erzähler berichtet im Stil einer Chronik über einen erdachten Fall, der sich in Nürnberg des Jahres 1525 abgespielt haben soll. Drei Gesellen des Malers Albrecht Dürer sind festgenommen worden, da sie unter dem Verdacht stehen, mit den Lehren Thomas Münzers zu sympathisieren. In Gesprächen mit Freunden und Ratsmitgliedern versucht Dürer, die Stimmung im Rat zu erforschen. Da er selber in den Verdacht des Ketzertums geraten würde, wenn er sich für seine Gesellen einsetzte, bleibt ihm nichts anderes übrig, als der Verhandlung beizuwohnen und mitzuerleben, wie seine drei Gesellen aus der Stadt verbannt werden. Schließlich aber, so folgert der Erzähler aus dem überlieferten Brief Dürers, fällt doch der Schatten des Verdachts auf den Künstler. Um den Folgen zuvorzukommen, beeilt sich Dürer, seine Apostelbilder zu beenden und vermacht sie dem Rat der Stadt zum Geschenk. Durch geschickt ausgewählte Bildunterschriften, Zitate der Apostel, gelingt es Dürer dennoch, seine kritische Haltung gegenüber dem Rat der Stadt Nürnberg zu demonstrieren.