Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Friedel Thiekötter
Lächeln ist die List der Triebtäter
Regie: Hans Rosenhauer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Rolf Becker 1. Stimme Werner Rundshagen 2. Stimme Christine Fehrmann Elfjährige Gabriele Libbach Sechzehnjährige Horst Michael Neutze Vater Witta Pohl Mutter Peter Heeckt Unhold u.a.
Ein Unhold wurde erfolgreich gejagt. Von ihm stehen am nächsten Tag Bild und Bericht in der Zeitung. Innerhalb einer halben Stunde überfiel er nahe Albachten zwei Mädchen, schreibt die Zeitung. Das Foto zeigt den Unhold mit einem Balken über den Augen. Er ist klein von Gestalt. Ein Polizist schiebt ihn in den bereitstehenden Wagen. Der Unhold ist der 13jährige Werner D. aus der größeren Stadt. Kann ein Junge ein Unhold sein? In den Berichten der überfallenen Mädchen und ihrer aufgebrachten Eltern, in den Schilderungen der unbarmherzigen Jagd auf den 13jährigen Unhold und in den monologischen Gedankenund Erinnerungsfetzen des flüchtenden Jungen selbst zeichnet der Autor die Erlebniswelt des jugendlichen "Triebtäters", seine Mißverständnisse seine Sprachlosigkeit und die hilflosen Versuche, seine Isolation "tätlich" zu durchbrechen, nach. Aus der Isolation wird Gefangenschaft.
Weitere Informationen
Friedel Thiekötter, 1944 in Neheim-Hüsten/Westfalen geboren, studierte Germanistik, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte und hatte nach Staatsexamen und Promotion eine Assistenz am Germanistischen Institut Münster inne. 1969 und 1973 erhielt er den Internationalen Kurzgeschichtenpreis der Stadt Arnsberg und 1969 und 1971 den Preis der Stadt Bocholt. Er war zwei Jahre Lektor an der Universität Reims und lebt z.Zt. als Lehrer in Münster. Zu seinen Veröffentlichungen zählen "Immergrün" (Gedichte, 1967), "Vier Techniken" (Einakter, 1971)sowie "Kunst mal wieder. Multimedia" (1972).
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1976
- Erstsendung: 15.05.1976 | NDR 3 | 31'15