Originalhörspiel

Autor/Autorin: Günter Eich, Ilse Aichinger

Der letzte Tag von Lissabon

Komposition: Harro Torneck
Redaktion: Heinz Hostnig
Regieassistenz: Marianne Meek-Therstappen

Regie: Hans Rosenhauer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Günter KönigSprecher
    Paul Edwin RothGefangener
    Ernst August SchepmannWärter
    Hans HesslingAntonio
    Horst BollmannVicente
    Ingrid AndreeFrancisca
    Katharina BraurenEmilia
    Stephan SchwartzHenrique
    Barbara SukowaInez
    Gerda SchöneichMargarida
    Peter StriebeckJosé
    Heide GrüglPalmira
    Wolfgang EngelsSchauspieler
    Gerda GmelinSeine Frau
    Eva Katharina SchultzFlorentine
    Renate HeilmeyerLuisa
    Uta StammerRosita
    Willi SachsePapageienstimme
    Volkert KraeftAlfonso
    Christa BerndlIsabell
    Sabine SinjenFernanda
    Gerd BaltusMartis
    Horst-Dieter SieversEmilio
    Hellmut LangeDa Silva
    Elisabeth OpitzOdilia
    Hans Helmut DickowKapitän
    Wolfgang Kaven1. Kaufmann
    Rüdiger Schulzki2. Kaufmann
    Hans UlrichErnesto
    Inge SchmidtSusanna
    Manfred SchermutzkiStimme des Fährmanns

Am Vorabend jenes Allerheiligentages, an dem die Stadt Lissabon über Gerechten und Ungerechten zusammenstürzen wird, findet ein Gespräch zwischen einem von der Inquisition zum Verbrennungstod verurteilten Geistlichen und seinem Gefängniswärter statt, In das Dunkel der Zelle hinein tönen von fern die Lockflöten zweier Blumenverkäufer, die mit ihren Wagen durch die Stadt ziehen, und die zeitlebens Konkurrenten und Freunde zugleich waren. Der verurteilte Priester kennt natürlich ungezählte Menschen. So erzählt er denn dem Wärter noch von weiteren Schicksalen. Akustische Signale aus der Stadt werden in seiner Erzählung zu ergreifenden Szenen menschlicher Bemühung. Ohne hier Einzel heiten wiederzugeben, kann gesagt werden, daß diese Szenen meist in einem übereinstimmen: Diejenigen, von denen berichtet wird, quälen sich mit dem Versuch, eine peinigende, unüberwindliche Schwelle in ihrem Leben zu überwinden, doch der Versuch erweist sich jedesmal als frucht los. Entsprechend ist auch das Schicksal des Priesters selbst Der Wärter eröffnet ihm am Ende, daß er von seinen Richtern begnadigt sei, ja sogar am Morgen des heraufdämmernden Allerheiligentages wieder die Messe lesen solle; der Hörer aber weiß, daß er nur begnadigt ist, um unter den Trümmern der Kathedrale begraben zu werden.

Der deutsche Hörspielregisseur Hans Rosenhauer Ende der 1950er Jahre.
©dpa picture-alliance/Roba Archiv
Der deutsche Hörspielregisseur Hans Rosenhauer Ende der 1950er Jahre. ©dpa picture-alliance/Roba Archiv

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1977
  • Erstsendung: 29.06.1977 | NDR 1 | 75'15

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