ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Mittags
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
In einem Spiel der Erinnerung versucht ein Ehepaar, sich über die gemeinsame Vergangenheit klarzuwerden. Ihr Sohn hat sie früh verlassen und ist in der Fremde umgekommen. Obwohl ihre Gedanken immer wieder um ihn kreisen, vermögen sie nicht, sein Verhalten zu begreifen und sich einzugestehen, daß sie versagt haben könnten. Die kleinen Miseren und Mißhelligkeiten ihres Alltags müssen dazu herhalten, sich selbst zu rechtfertigen und eigenes Verschulden zu verdecken. Beide empfinden ihre "Lebensordnung" als unumstößlich und erweisen sich als unfähig, deren Mängel zu erkennen. Ihnen erscheint alles, was sie taten, als "richtig" oder zumindest: als unvermeidbar. Ihr Unbehagen aber bleibt bestehen und entlädt sich gelegentlich in plötzlicher Aggressivität.
