Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Stanisław Lem
Die Mondnacht
übersetzt aus dem Polnischen
Übersetzung: Klaus Staemmler
Technische Realisierung: Heinz Sommerfeld, Gerda Koch
Regieassistenz: Alexander Malachovsky
Regie: Dieter Hasselblatt
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Bodo Primus Dr. Blopp Horst Michael Neutze Dr. Mills Reinhard Glemnitz Stimme aus Houston Manfred Schott Speaker Gisela Hoeter Monder, der Stations- Computer
Hinter dem romantisch klingenden Titel verbirgt sich harte Realität einer genau ausgedachten und morgen schon möglichen Krisensituation auf dem Mond, in einer wissenschaftlichen Forschungsstation: Zwei Mond-Forscher - Dr. Blopp und Dr. Mills - müssen kurz vor ihrer Ablösung entdecken, daß der Sauerstoff wegen eines Lecks im Reservoir nur noch für einen der beiden reicht Und so versuchen sie, sich in einem psychologischen Pokerspiel gegenseitig auszutricksen, Ihr eigentlicher Gegner aber ist die Technik. (Historischer Pressetext)
Infolge eines leckgeschlagenen Tanks in einer Forschungsstation auf dem
Mond reicht der Sauerstoffvorrat nur noch für einen der beiden Wissenschaftler.
Ein Hilferuf zur Bodenstation auf der Erde ist nicht möglich, weil
sich die Station zum Zeitpunkt des Unglücks im Erdschatten befindet.
Genauso emotionslos, wie er die Krise verkündet, empfiehlt der Stationscomputer,
Ruhe zu bewahren und möglichst wenig zu atmen. Aber beide
Männer wissen, dass nur einer allein die Chance hat, bis zum Eintreffen der
Ablösung zu überleben. Es dauert nicht lange, bis um den verbliebenen
Sauerstoff ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod entbrannt ist. Der eigentliche
Gegner der Männer aber ist die Technik: Jedes gesprochene
Wort, jeder Laut in der Station wird von einem hinter Panzerglas eingesiegelten,
nicht abstellbaren Rekorder aufgezeichnet; der Täter wäre also
anhand des Bandes jederzeit zu überführen. Und so versuchen sie sich in
einem psychologischen Pokerspiel gegenseitig auszutricksen und dem
anderen böse Absichten nachzuweisen, wobei sie jedes Geräusch kalkulierend
einbeziehen, um das Band zu täuschen. Im buchstäblich letzten
Augenblick und eher zufällig erfahren sie, dass der Stationscomputer, den
sie als Quelle vermeintlich belangloser Ratschläge nach Beginn der Krise
abgeschaltet hatten, eine für sie lebenswichtige Mitteilung gespeichert hat. (Pressetext des Mitteldeutschen Rundfunks anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung 2016)
Weitere Informationen
Erstes Originalhörspiel von Stanisław Lem
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk / Sender Freies Berlin 1976
- Erstsendung: 03.05.1976 | Bayern 1 | 48'02
Veröffentlichungen
- Kassetten-Edition: Der Hörverlag 1996
Rezensionen (Auswahl)
- N. N. in "Funkkorrespondenz" vom 12.05.1976.
- N. N. in epd medien Nr. 37 von 1976.
- N. N. in "Rheinische Post" vom 28.07.1976.