ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Der arme Heinrich oder Die Reise nach Salerno
Komposition: Siegfried Franz
Regieassistenz: Jutta Zech
Regie: Joachim Hoene
Das Epos vom Armen Heinrich, das Hartmann von Aue etwa 1195 geschrieben hat, erzählt die Geschichte eines Ritters, der so lange unbekümmert sein Leben genießt, bis er plötzlich schwer erkrankt. Nur die reine, zum letzten Opfer bereite Hingabe eines einfachen Mädchens kann ihn retten. Die Liebe dieses Menschen verwandelt sein Leben, er findet eine glückliche Harmonie, die den christlichen Grundsätzen entspricht. Hartmann von Aue wollte in seinem Werk vor der unbekümmerten Hingabe an die Weltlust warnen und zeigen, zu welch zufriedenenem und glücklichen Leben ein Mensch finden kann, wenn er seine Hybris überwunden und Gottes Willen anerkannt hat. Als äußerer Ausdruck der inneren Umkehr und Bekehrung folgt die physische Genesung, die Gottes Wirken sichtbar macht und als Belohnung für die Demut des Menschen angesehen werden kann. Martin Beheim-Schwarzbach zeigt, daß die mittelalterliche Geschichte von der Einsicht des Armen Heinrich auch in moderner Form und in unserer Zeit Gültigkeit hat.