ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Ego
Vorlage: Ego (Theaterstück, amerikanisch)
Übersetzung: Ursula-Maria Mössner
Technische Realisierung: Herbert Kuhlmann, Anne Effertz
Regieassistenz: Stefan Fries
Regie: Annette Kurth
Wozu kann einen das Ego treiben? Der Bestsellerautor Stephen Marx ist nach Einschätzung seines Psychotherapeuten "unheilbar narzisstisch". So plant er, einen Selbstmord vorzutäuschen. Und zwar nur, um herauszufinden, wie die literarische Nachwelt über ihn denken wird. Doch gibt es kein perfektes Verbrechen, und der "untote" Marx wird von seiner scheidungswilligen Ehefrau Mirjam mithilfe seines Psychotherapeuten aufgespürt. Während Mirjam auf eine Entscheidung drängt, will sich Marx alle Optionen, einschließlich der Rückkehr in sein früheres Leben, offen halten. Dabei gerät der Psychotherapeut immer mehr zwischen die Fronten der Eheleute. Mit Witz und intellektueller Eleganz gelingt es Djerassi, den Zuhörer auf ein faszinierendes Gedankenexperiment mitzunehmen, dessen Ende für alle Beteiligten unerwartet ausfällt.
Carl Djerassi, geboren 1923, revolutionierte mit 28 Jahren das Zusammenleben zwischen Mann und Frau: Er erfand die Pille. Der gebürtige Österreicher, der als Jugendlicher nach Amerika emigrieren musste, machte sich als Chemiker, aber auch als Kunstsammler (Paul Klee und andere) und Romanautor einen Namen. Seit einigen Jahren schreibt er auch Theaterstücke. "Ego" ist sein erstes nicht naturwissenschaftliches Werk. Es wurde im Rahmen des Edinburgh Festival Fringe im August 2003 uraufgeführt. Der WDR brachte von ihm zuletzt "Oxygen" (2001).