Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Murphy Guyer
Das amerikanische Jahrhundert
Vorlage: Das amerikanische Jahrhundert (Theaterstück, amerikanisch)
Übersetzung: Rosemarie Schulz
Redaktion: Wolfgang Schiffer
Technische Realisierung: Anne Effertz-Arnal, Franz-Peter Esser
Regieassistenz: Thomas Werner
Regie: Werner Klein
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Uta Christensen Margaret Peer Augustinski Tom Michael Thomas Tommy
Ein Paar bekommt Besuch vom noch nicht geborenen Sohn, der von den Schattenseiten des künftigen Lebens berichtet.New York 1945. Der Krieg ist zu Ende, Amerika hat gewonnen, das Böse in der Welt ist besiegt. Vier Jahre hat Margaret auf ihren Tom gewartet, jetzt kommt er nach Hause. Jetzt beginnt das wahre Leben. Tom hat einen Job, und die Army gibt ihm ein Darlehen. Alle Möglichkeiten stehen ihnen offen. Sie werden ein schönes Haus haben und eine Familie gründen. Sie haben es geschafft! Während die beiden verzückt tanzen, verschafft sich ein Fremder Zutritt und behauptet, Tommy, ihr ältester Sohn zu sein. Sein Psychotherapeut habe ihn mittels Drogen auf einen Trip in die Vergangenheit geschickt. Wenn es ihm gelinge, vorgeburtliche Erfahrungen zu machen und seiner eigenen Empfängnis beizuwohnen, könne er vielleicht sein Befruchtungstrauma überwinden. Die Geschichte ist absurd, und Tom will den Eindringling vor die Tür setzen, aber Margaret beginn t mit dem Instinkt der zukünftigen Mutter an ihn zu glauben. Staunend hören sie ihn von den Errungenschaften der nächsten Jahrzehnte sprechen, und sie sind entzückt, als er die vier Geschwister erwähnt, die er noch haben wird. Was er dann freilich erzählt, ist wenig geeignet, sie zu ermutigen. Keines ihrer fünf Kinder hat es zu etwas gebracht. Meistens leben sie von der Arbeitslosenunterstützung, Susy ist Sektenmitglied und magersüchtig, Billy ist nach dem Krieg, den die USA einmal gegen ein Land mit dem Namen Vietnam führen werden, mit einer Bombe für die Friedensbewegung explodiert und liegt seither im Koma, und Tommy selbst hat jahrelang rumstudiert und liegt seinen Eltern auf der Tasche. Mutter ist tablettensüchtig und Vater säuft, nachdem seine Versicherungsbetrügereien aufgeflogen sind und er seine Schulden nicht mehr bezahlen kann, Tom hat genug gehört. Noch kann er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Er wird sich zur Army zurückmelden. Dagegen hat Tommy, der sich mit seiner Mutter schon immer gut verstanden hat, nichts einzuwenden. Aber ... jeder Mensch muss doch einen Vater haben, oder?
Weitere Informationen
Murphy Guyer arbeitet als Autor und Schauspieler. Seine Komödie mit Science-Fiction-Elementen ist voller Denk- und Imaginationsanstöße zur Entwicklung der Vereinigten Staaten, geschrieben in einem trockenen, witzigen Dialog.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 22.06.1986 | WDR 3 | 17:00 Uhr | 42'45