ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Die geschützten Männer
Vorlage: Die geschützten Männer (Roman, französisch)
Übersetzung: Anna Murdy
Bearbeitung (Wort): Bert Koß
Komposition: Unicycleman
Technische Realisierung: André Lüer, Holger Kliemchen, Christian Grund
Regieassistenz: Corinna Waldbauer
Regie: Stefan Dutt
Eine verheerende Epidemie rafft in den USA die männliche Bevölkerung im zeugungsfähigen Alter dahin. In panischer Angst vor dem Virus lassen viele Männer sich kastrieren. Eine kontrasexuelle Gesellschaft etabliert sich gegen die alte, phallokratische, und fanatisierte Frauenrechtlerinnen reißen die politische wie die ökonomische Macht an sich. Fernab dieser aus den Fugen geratenen Welt, in den Wäldern des Vermont, wird eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern als "protected men" in strenger Isolation gehalten, unter ihnen der Neurologe Ralph Martinelli mit seinem elfjährigen Sohn. Im Auftrag der Konzernherrin Hilda Helsingforth arbeitet er an der Erforschung eines Serums gegen die tödliche Enzephalitis - rechtlos, als "Phallokrat" verachtet, von Milizionärinnen, Laborantinnen, Kastraten bespitzelt und mit Abhörgeräten rund um die Uhr überwacht. Bis er eines Tages erfährt, dass sein Tod programmiert ist und das rettende Serum vernichtet werden soll. Aber auch unter seinen eiskalten Bewacherinnen ist entgegen allem Anschein die Liebe nicht tot. Burage, seine ärgste Kontrahentin, erliegt Martinellis italieni schem Charme und versucht ihn zu retten.
Robert Merle (1908-2004), geboren in Tebessa, Algerien, wurde nach Schule und Studium in Frankreich sowie nach mehrjähriger deutscher Kriegsgefangenschaft Schriftsteller und publizierte Romane. International bekannt wurde er mit dem zeitgeschichtlichen Roman "Der Tod ist mein Beruf" (1953) über den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höss oder "Hinter Glas" (1970) über die Pariser Studentenunruhen sowie durch die Science-Fiction-Parabeln "Ein vernunftbegabtes Tier" (1967), "Malevil" (1970) und "Die geschützten Männer" (1974). Zwischen 1977 und 2004 erschien der 13-bändige historische Romanzyklus "Fortune de France". 1949 erhielt Merle mit dem Prix Goncourt eine renommierte Auszeichnung.