ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Reise nach England
übersetzt aus dem Schwedischen
Übersetzung: Marianne Weno
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Ursula Maurach
Regieassistenz: Ulf Becker
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Ein Ehepaar aus dem Mittelstand reist nach England. Der Mann will seiner Frau die Welt zeigen. Doch so selbstlos, wie er es darstellt, ist sein Anliegen nicht. Sein Selbstgefühl ist brüchig, er fühlt sich vom Leben betrogen, und seine Identität hängt davon ab, daß er sich in seiner Frau spiegeln kann. Doch die Ehefrau durchschaut ihn, verweigert sich seinen Versuchen, durch sie Selbstbestätigung zu erfahren. Während er Devisen zählt und eine Sehenswürdigkeit nach der anderen auf seiner Liste abhakt, wird ihr auf einem einsamen Spaziergang die Nichtigkeit ihres eigenen Daseins deutlich: Diese Erfahrung erträgt sie nicht; sie entflieht ihr in die Krankheit und Apathie. 'Die Reise nach England' ist mehr als die Darstellung einer Ehekriese und des ohnmächtigen Dialogs der Partner. Es ist eine psychologische Entkleidung einzelner Individuen in ihrem jeweiligen Identitätsverfall.