ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Septembergewitter
Vorlage: Septembergewitter (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Christiane Ohaus
Komposition: Michael Riessler
Dramaturgie: Holger Rink
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Klaus Schumann, Kristine Rockstroh
Regieassistenz: Ilka Bartels
Regie: Christiane Ohaus
Friedo Lampe gilt als der interessanteste Schriftsteller, den Bremen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Geboren wurde er am 4. Dezember 1899. Für Wolfgang Koeppen zählt seine dichterische Prosa "zum Bleibenden der deutschen Literatur". Lampes Romanerstling "Am Rande der Nacht" wurde bereits vier Wochen nach seinem Erscheinen im Jahr 1934 von den Nationalsozialisten verboten. Auch in seiner zweiten großen Erzählung "Septembergewitter" (1937) bildet Bremen den erzählerischen Hintergrund. Eine Ballonfahrt von Osnabrück nach England gibt den Rahmen. Der Leser schaut durch ein Fernglas hinunter auf eine kleine Stadt: "Schwüler Spätsommernachmittag der alten Stadt, üppig blühend, windstill und schwer, und schwebend auf seinem Grunde. Immer dichter wachsen die Gärten zusammen, immer höher wuchert das Gras, immer dumpfer wird die Luft im Laubendunkel." Und dann tauchen sie nacheinander auf, die Personen des Geschehens, das sich dumpf-düster allmählich unter dem Einfluss eines heraufziehenden Gewitters vollzieht. Nach "Am Rande der Nacht" hat das Bremer Hörspiel nun "Septembergewitter" zu einem Hörspiel bearbeitet unter Beibehaltung der modernen filmischen Erzählweise der Vorlage. Friedo Lampe wurde am 2. Mai 1945 von Soldaten der Roten Armee bei Berlin erschossen. Im Göttinger Wallstein-Verlag wird das Werk Lampes herausgegeben.