ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Hans Kasper

Gedanken und Wölfe



Regie: Wolfram Rosemann

Die Wiedertäufer, religiöse Reformbewegung zunächst, dann revolutionäre "Rotte", hatten1534 in der Stadt Münster ein Schreckensregiment errichtet. - Ein Vorleser trägt die Historie vom wiedertäuferischen "König" Bockelson vor, von dessen Regiment, von dessen Liebe zu Elisabeth Wandtscherer und von seinem Gefolgsmann Alexander vom Busche, dem Intellektuellen, der sich mit Haut und Haar der Revolution und also auch der Frau seines Chefs verschrieben hatte. Die drei Gestalten treten aus der Vergangenheit hervor, korrigieren den Vorleser, wo er ihrer Ansicht nach irrt oder falsche Akzente setzt, tragen ihre eigenen Versionen vor und suchen sich untereinander über ihre Taten klarzuwerden. So wird auf dem Hintergrund dieser persönlichen Geschichte das Bild der blutig-unruhigenEpoche deutlich, die Fehde zwischen dem Geist der Revolution und ihrer brutalen Realisierung. "Die Doktrin", sagt der Autor, "ist ein Gourmand, am besten schmeckt ihr der Mensch . Es ist die Tragödie der Theorie, die sich praktiziert und damit umbringt."* Hans Kasper (Pseudonym für Dietrich Huber),1916 in Berlin geboren, nach Studium, Krieg und Widerstand 1945 freier Publizist, heute Chefredakteur in Frankfurt am Main. Publikationen: Aphorismen, Lyrik, Schauspiele, viele Hörspiele. 1962 Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Geh David helfen", 1963 Förderpreis des Gerhart-Hauptmann-Preises für "Die Flöte von Jericho".

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Martin HirtheKönig Bockelson
Uta HallantElisabeth Wandtscherer
Gerd BöckmannAlexander vom Busche
Dieter BorscheVorleser


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1970

Erstsendung: 31.03.1970 | 38'50

Darstellung: