Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: Stanisław Lem

Testflug

Vorlage: Testflug (Die Verhandlung/Test pilota Pirxa) (Erzählung/Verfilmung, polnisch)
Übersetzung: Roswitha Buschmann
Bearbeitung (Wort): Dieter Hasselblatt
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Erhard Hafner
Regieassistenz: Burkhard Ax

Regie: Manfred Brückner

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Klaus BarnerPirx
    Walter JokischUNESCO-Direktor
    Werner RundshagenMcGuirr
    Dorothea NeukirchenSekretärin
    Harald MeisterCalder
    Peter LieckBrown
    Gerd MayenThomspon
    Rudolf Jürgen BartschBurns
    Burkhard AxBurton

Während eines Raumfluges soll der Kommandant die Eignung seiner Besatzung beurteilen, die sich zum Teil aus Menschen, zum Teil aus perfekten Androiden zusammensetzt.Das Delikate an dem Auftrag ist, daß jedes Besatzungsmitglied nur seine eigene Identität kennt und sich vertraglich verpflichtet hat, diese nicht preiszugeben - keine Chance also für Commander Pirx, die Menschen von den "Nichtlinearen" zu unterscheiden. Sie sind den Menschen bis ins kleinste Detail nachgebildet, sie atmen, essen, trinken und reagieren wie ihre menschlichen Kollegen. Aber sie sind widerstandsfähiger, reaktionsschneller und benötigen weder Schlaf noch Nahrung oder Sauerstoff. Für Weltraumflüge scheinen sie prädestiniert. Unter dem Patronat der UNESCO hat man den Versuchsflug zum Saturn arrangiert, um sie unter Realbedingungen zu testen. Entscheidend für die geplante Serienproduktion könnte das Gutachten von Pirx werden, den man gerade wegen seiner Voreingenommenheit g egenüber den Nichtlinearen ausgewählt hat. Wenn es Vorbehalte gäbe, müßte er sie am ehesten ausfindig machen können. Gleich nach dem Start wird Pirx von einem Besatzungsmitglied überrascht, das sich als Mensch zu erkennen gibt. Er stehe auf Pirx1 Seite und sehe es als Akt elementarer Solidarität zwischen den Menschen an, die Serienproduktion der Nichtlinearen zu verhindern. Auch andere Mitglieder der Mannschaft spielen ihm Informationen zu. Aber Pirx mißtraut diesen Identifikationsaussagen, die ebenso gut den Zweck haben könnten, ihn irrezuführen. Wie ließe sich die menschliche Überlegenheit erweisen? Physisch und intellektuell weit unterlegen, könnte ihre Stärke in ihrer spezifischen Menschlichkeit liegen, die die Summe all ihrer Defekte ist. Zwischen den Ringen des Saturn kommt es dann tatsächlich zu einer offensichtlich arrangierten Katastrophensituation, in der sich menschliche Unzulänglichkeit und Intuition gegenüber der Stärke und Vollkommenheit der Nichtlinearen als überlegen erweist. Stanisław Lem geht hier auf spannende Weise der Frage der Überlegenheit des Menschen gegenüber maschineller Intelligenz nach. (Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987.Frankfurt am Main 1993)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1974
  • Erstsendung: 18.09.1974 | WDR 1 | 56'45

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