ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Jakob und sein Herr (1. Teil)
Vorlage: Jacques le Fataliste et son Maître (Roman, französisch )
Bearbeitung (Wort): Hans Magnus Enzensberger
Komposition: Helge Jörns
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack
Regie: Manfred Marchfelder
Der Diener Jakob und sein adliger Herr reisen mit unbestimmtem Ziel und ohne ersichtlichen Zweck zu Pferd durch Frankreich. Die beiden diskutieren bei jeder sich bietenden Gelegenheit über das Problem der Willensfreiheit. Paradoxerweise ist der tatkräftige und vorwitzige Jakob Anhänger eines stoischen Fatalismus, während sich sein langweiliger und schläfriger Herr zur Freiheit des Willens bekennt, ohne von ihr im Leben wirklich Gebrauch zu machen. Aus diesen gegensätzlichen Ansichten und Temperamenten entwickelt Diderot eine stark mit sozialkritischen Elementen durchsetzte Darstellung des Herr-Knecht-Verhältnisses. Zu Beginn der Reise erzählt Jakob seinem Herrn die Geschichte von einem Schuss ins Knie und die Sache mit seinem Hauptmann, der befreundet war mit einem armen Kameraden.
Hans Magnus Enzensberger, geboren 1929, absolvierte ein Studium der Germanistik und Philosophie, das er 1955 mit der Promotion abschloss. Enzensberger begründete die Zeitschrift "Kursbuch" und war an zahlreichen Projekten in Kultur und Wissenschaft beteiligt. Heute lebt er als freier Schriftsteller in München. Enzensberger schrieb neben Gedichten, Essays, Romanen und Dramen u.a. auch die folgenden Hörspiele: "Pupetta" (1960), "Aus dem italienischen Pitaval" (1960), "Nacht über Dublin" (1961), "Rachels Lied" (1969), "Das Verhör von Habanna" (1970), "Taube Ohren" (1971), "Verweht" (1974), "Die Bakunin-Kassette" (1977), "Der tote Mann und der Philosoph" (1978), "Das unheilvolle Portrait. Eine Mystifikation von Denis Diderot" (1981), "Ein wahres Hörspiel" (1982) und "Requiem für eine romantische Frau" (1983).