Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Eva Maria Mudrich
Wo blieb der 631. Tag?
Technische Realisierung: Bernd Lossen, Andrea Mammitzsch
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Dieter Eppler Donald Ross Wolfgang Reinsch Premierminister Margarete Salbach Seine Frau Anfried Krämer Verteidigungsminister Hans Timerding Gesundheitsminister Renate Clair Sekretärin Berthold Toetzke Computer Aart Veder Estafan Zett Klaus Langer Sprecher
Die Führungselite eines hochtechnisierten Landes glaubt sich nach einem feindlichen Angriff in einem unterirdischen Notbunker verschüttet. Seit 631 Tagen leben die Regierungsmitglieder von Fö-LAK One isoliert unter der Erde. Die Nachricht, daß sich Unterwasser-Raketen der Hauptstadt nähern, war das letzte, was sie zu hören bekamen. Oben herrscht Krieg, und sie wissen nicht einmal, mit wem. Einzige Verbindung zur Außenwelt ist die Lautsprecherstimme eines gewissen Donald, eines Disc-Jockeys, dessen seichtem Geplauder und flotten Sprüchen sie pausenlos ausgesetzt sind. Seine von keinerlei Sachverstand getrübten Informationen sind freilich kaum geeignet, ihnen ein Bild der Lage zu vermitteln. Einiges deutet darauf hin, daß die Industrie lahmgelegt und ein Großteil der Bevölkerung verschleppt worden ist. Verblüffenderweise scheint es sich bei dem Agressor ausgerechnet um die für ihren fanatischen Pazifismus bekannte Republik Abba-Emnessy zu handeln; ein Agrarstaat; der über keinerlei Streitkräfte verfügt und dessen Bewohner sich noch von Naturprodukten ernähren. Das erzwungene Bunkerleben nimmt eine unerwartete Wendung, als die Eingeschlossenen bemerken, daß ihre Zeitrechnung durcheinandergeraten ist. Bei einem Ausbruchsversuch stellt sich heraus, daß Donald nur eine vorproduzierte Stimme vom Band war. Am 631. Tag muß die uhrwerkgesteuerte Tonbandanlage versagt und einen Tag übersprungen haben. Vom letzten der 760 vorbereiteten Bänder erfahren sie schließlich den Grund für die Invasion: Überzüchtete Technik, synthetische Nahrung, aseptische Lebensweise und künstliches Wetter haben sich verheerend auf die körperliche und geistige Gesundheit ausgewirkt. Nachdem alle Versuche der Abbaemnesen, mit den Verantwortlichen von Fö-LAK One ins Gespräch zu kommen, gescheitert waren, hat man die Regierung einfach mit Hilfe eines vorgetäuschten Alarms außer Gefecht gesetzt und die gesamte Bevölkerung zu einem langen Erholungsaufenthalt bei natürlicher Ernährung und gesunder Luft ins schöne Ferienland Abba-Emnessy evakuiert.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1975
- Erstsendung: 06.10.1975 | 50'51