Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Anonymus

Chalifa, der Fischer

Vorlage: Märchen aus 1001 Nacht (arabisch)
Übersetzung: Erno Wittmann
Bearbeitung (Wort): Günter Eich

Regie: Hans Rosenhauer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heinz KlevenowChalifa
    Walter BäumerKalif
    Evy GotthardtKut el-Kulub

Eine ereignis-, handlungsreiche Geschichte, die von Chalifa, dem Fischer aus Bagdad, und dem mächtigen Kalif Harun al-Raschid erzählt: Die beiden begegnen einander zum ersten Mal, als Chalifa gerade seiner Kleider beraubt worden ist und der Kalif sich auf der Jagd befindet. Chalifa verdächtigt ihn, der Dieb seiner Kleider zu sein und zwingt ihn, ihm sein Oberkleid abzutreten. Der Kalif, wegen seiner schönen Sklavin el-Kulub in Liebe entbrannt, geht sogar noch weiter und tritt in die Dienste des Fischers als Lehrling ein. Sie machen zusammen einen großen Fang; der Kalif soll Körbe holen, schickt aber stattdessen seine Diener, denen er einen Dinar verspricht für jeden Fisch, den sie ihm von Chalifa bringen. Nur der letzte Diener, Sandal, der Eunuch, kann beim Fischer nicht zahlen und bittet Chalifa, am nächsten Tag in den Palast des Kalifen zu kommen. Dort ist al-Raschid inzwischen sehr bekümmert, denn aufgrund eines Komplotts seiner Lieblingsfrau muß er glauben, seine Sklavin el-Kulub sei gestorben. Mit dem eintretenden Fischer treibt er ein böses Spiel. Die drei Lose, die Chalifa ziehen soll, bringen diesem nacheinander 100 Stockschläge, eine Nullrunde und schließlich einen Dinar ein. Nur von Sandal erhält er am Ausgang des Palastes die versprochenen 100 Dinar. Mit diesen ersteigert Chalifa eine Kiste unbekannten Inhalts. Als er in dieser des Nachts Geräusche hört, bricht er sie auf und entdeckt die als Scheintote vesteckte und inzwischen wiedererwachte el-Kulub. Doch statt sie zum Kalifen zurückzubringen, dreht Chalifa jetzt das Spiel um. Al-Raschid soll drei Lose ziehen, um den Aufenthaltsort seiner Sklavin zu erfahren. Der Kalif geht jedoch darauf nicht ein. So wandert Chalifa nach Basra aus und verkauft dort el-Kulub. Erst nach zwei Jahren kehrt er nach Bagdad zurück. Doch statt der Rache des Kalifen erwartet ihn dort eine reiche Belohnung. Al-Raschid hat sich inzwischen mit seiner Lieblingsfrau ausgesöhnt, und die "Verblendung der Liebe" ist von ihm abbgefallen. Chalifa wird reich beschenkt. (Aus Wagner: Günter Eich und der Rundfunk)

Der deutsche Hörspielregisseur Hans Rosenhauer Ende der 1950er Jahre.
©dpa picture-alliance/Roba Archiv
Der deutsche Hörspielregisseur Hans Rosenhauer Ende der 1950er Jahre. ©dpa picture-alliance/Roba Archiv

Produktions- und Sendedaten

  • Nordwestdeutscher Rundfunk 1954
  • Erstsendung: 19.09.1954 | 35'37

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?