Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Rudolf Borchardt
Anabasis
Vorlage: Anabasis (Bericht)
Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Daniel Senger, Christiane Köhler
Regieassistenz: Constanze Renner
Regie: Ulrich Lampen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Rüdiger Vogler Rudolf Borchardt Sebastian Nakajew Hauptmann Klaus Jacobi Altgriechische Texte
Lucca, August 1944: Soldaten durchkämmen mit Hunden die Weinberge, in denen sich der seit Jahrzehnten in Italien lebende Schriftsteller Rudolf Borchardt mit seiner Familie versteckt hält; als (noch unentdeckter) Jude einerseits, als Vater dreier "wehrfähiger" Söhne andererseits wird er nun gesucht - und gefunden. Es beginnt die "Anabasis" der Borchardts, tagelang auf offenem Lastwagen in Richtung Norden. Den Gesprächen der Eltern mit den Kindern hört der begleitende Feldgendarm zu - und lässt sie dann alle in Innsbruck laufen. - Borchardts Bericht gilt dem italienischen Kriegsschauplatz: ein Panorama von Zerstörung, Deportation und Verzweiflung und zugleich auch ein lebensgeschichtlicher Rückblick.
Weitere Informationen
Rudolf Borchardt (1877-1945) entstammte einer jüdisch-protestantischen Kaufmannsfamilie aus Königsberg, wuchs in Berlin auf, studierte von 1895 bis 1902 Archäologie, klassische sowie orientalische Sprachen und übersiedelte 1903 als freier Schriftsteller nach Italien, das für ihn nach 1933 vom freiwilligen Exil zum erzwungenen wurde. Er hinterließ ein umfangreiches essayistisches, poetisches und übersetzerisches Werk.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2005
- Erstsendung: 08.12.2005 | 55'40
Rezensionen (Auswahl)
- Christian Deutschmann: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 08.12.2005. S. 44. - Christian Hörburger: Funk-Korrespondenz. 53. Jahrgang. Nr. 51/52. 23.12.2005. S. 39.