Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: Eva Maria Mudrich

Feuerwerk von morgen

Technische Realisierung: Bernd Lossen, Astrid Winckler-Tiede

Regie: Andreas Weber-Schäfer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Günter StrackBertram, Bürgermeister
    Marieluise EtzelLieselotte
    Erwin SchastokTill
    Kai FischerPamela
    Jean LechmarAngelika
    Werner RundshagenCarlos
    Günther AmbergerFelix
    Jochen NixReporter
    Heinz Jörnhoff
    Peter Rühring
    Uschi Illert
    Arnold Richter

Nach einer Massenveranstaltung werden hunderte von Menschen plötzlich zu willenlosen Marionetten.Mehr als tausend Bürger befällt ganz unvermittelt ein Heißhunger auf Steak mit Erdbeermarmelade. Mehr als tausend verspüren mit einem Mal den dringenden Wunsch nach einem Sonnenbad und beginnen, sich schon auf der Straße zu entkleiden, obwohl nicht einmal die Sonne scheint. Die rätselhaften Ereignisse erhalten eine um so delikatere Note, als es den Bürgermeister des Städtchens selbst erwischt hat, und ausgerechnet die Veranstaltung zu seiner Wiederwahl war es, auf der alles begonnen hatte. Übereinstimmend wissen alle Betroffenen zu berichten, dass sie während des Abschlussfeuerwerks einen Stich wie von einem Hagelkorn und danach ein kurzes, vorübergehendes Schwindelgefühl verspürt hätten. Eine Expertenkommission stellt fest, dass es sich um Mikrogeschosse handelt, die buchstäblich vom Himmel gefallen sein müssen. Offensichtlich haben sich die Objekte einen Weg durch die Haut über das Blut ins Gehirn gebahnt, wo sie nun die Betro ffenen zu den unglaublichsten Dingen veranlassen. Kein Zweifel: es handelt sich um Miniatursender einer unbekannten Macht, die die Betroffenen der totalen Manipulation ausliefern. Als sich der Bürgermeister am Wahlabend mit einem überraschend unkonventionellen politischen Programm unsterblich blamiert, sehen die Staatsorgane ihre Würde und Autorität in Frage gestellt, und kein Verdacht erscheint ihnen absurd genug, ihn nicht zu hegen. Aber es erweist sich, dass in einer Zeit, in der bei der Jugend kybernetisches Wissen und technisches Können mehr zählen als humanistische Bildung und kulturelles Erbe, die Täter nicht unbedingt im gegnerischen Block und schon gar nicht jenseits des Weltraums zu suchen sind.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk 1978
  • Erstsendung: 30.10.1978 | 49'45

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