ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Moby-Dick oder Der Wal (Adventure Cut)
Vorlage: Moby-Dick oder Der Wal (Roman, amerikanisch)
Übersetzung: Matthias Jendis
Bearbeitung (Wort): Klaus Buhlert
Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Susanne Herzig
Regieassistenz: Christina Hänsel
Regie: Klaus Buhlert
"Nennt mich Ismael" - so beginnt die Abenteuergeschichte vom einbeinigen Kapitän Ahab, der verbissen ein furchterregendes Ungeheuer über die Weltmeere jagt und am Ende in die Tiefe gerissen wird. Ismael, der Erzähler, ist der einzige Überlebende. Eine Geschichte so gewaltig wie ein Wal. Ob Film oder Musical, Kinderbuch oder Comic: Moby-Dick, der weiße Wal, ist ein Mythos. Im Jahr 2002 präsentierte der Bayerische Rundfunk "Moby-Dick oder Der Wal", Klaus Buhlerts 10-stündige Hörspielfassung von Herman Melvilles Roman, die erstmals versuchte, der Komplexität und Vielstimmigkeit der Vorlage gerecht zu werden - ausgehend von der vollständigen deutschen Neuübersetzung von Matthias Jendis, die 2001 bei Hanser veröffentlicht wurde. Melville kombiniert in seinem Roman, der 1851 erschien, verschiedenste Stile, vom Shakespeareschen Drama über das religiöse Traktat bis zur Action Story. Drei Jahre später hat Klaus Buhlert aus dieser 10-stündigen Hörspielfassung einen Adventure Cut erarbeitet, der den Atem der Großproduktion beschleunigt, die Atmosphäre verdichtet und sich dabei ganz auf die Abenteuergeschichte konzentriert. "Moby-Dick oder Der Wal. Adventure Cut" erscheint als CD im HörVerlag.
Herman Melville (1819-1891) in New York geboren, arbeitete ab 1841 als einfacher Matrose auf Walfangschiffen. Nach seiner Desertion hielt er sich bei einem von der Zivilisation unberührten polynesischen Eingeborenenstamm auf. Später heuerte er auf einem amerikanischen Kriegsschiff an. Nach der Rückkehr an Land arbeitete er als Schriftsteller. Zunächst hatte Melville große Erfolge mit Romanen über seine Südsee-Erfahrungen. Als er den Weg des naturalistischen Erlebnisromans verließ, reagierten Kritiker und Publikum mit Unverständnis und Ablehnung. Zwischen 1846 und 1857 veröffentlichte er neun Romane, u.a. "Typee" (1846), "Omoo" (1847), "Mardi und eine Reise dorthin" (1849) sowie kürzere Erzählungen, darunter "Bartleby" und "Benito Cereno". 1866 bekam er eine Stelle als Zollinspektor im Hafen von New York. 1891, 34 Jahre nach seinem letzten Prosatext, beendete er den Roman "Billy Budd", der erst posthum 1924 veröffentlicht wurde.