ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Dr. Knock oder Der Triumph der Medizin
Vorlage: Dr. Knock oder Der Triumph der Medizin (Theaterstück)
Komposition: Frank Duval
Technische Realisierung: Günter Hildebrandt, Dille
Regieassistenz: Hans Eichleiter
Regie: Heinz-Günter Stamm
Die sogenannten gesunden Menschen sind solche, die von ihrer Krankheit nichts wissen. Nach diesem Motto handelt Dr. Knock in redlicher Absicht. Und macht aus einer abgelegenen Landpraxis eine Goldgrube. Von einem alten Dorfarzt hat Dr. Knock dessen wenig ertragreiche Praxis erworben. In dem kleinen Landstädtchen soll nach Angaben des Vorgängers zwar niemand krank werden, doch Knock glaubt nicht an Krankheit und Gesundheit - seine Überzeugung gründet sich allein auf die Medizin. Dr. Knock wendet in ironischer Zuspitzung die suggestiv-psychologischen Methoden der modernen Werbung an, dank seines pseudowissenschaftlichen, geheimnisvoll-beschwörenden Jargons gewinnt er Patienten scharenweise. Mit seiner Methode gelingt es ihm, die ganze Ortschaft von Pillen, Wässerchen und Salben abhängig zu machen. Letztlich verfällt sogar der alte Dorfarzt den geschickten Verführungskünsten seines Nachfolgers, dessen Doktortitel und medizinische Kenntnisse vollständig im Dunkeln liegen.
Jules Romains, eigentlich Louis Farigoule (1885-1972), war ein französischer Schriftsteller. Nach einem Studium der Philosophie und Biologie war er zunächst als Lehrer in Brest, Nizza und Paris tätig. Von 1936 bis 1941 war er Präsident des internationalen PEN-Clubs. In den Jahren 1941 bis 1945 war er im Exil in den USA. Ab 1946 war Romains Mitglied der Académie francaise. Er verfasste u.a. die Werke "Donogoo-Tonka oder das Wunder der Wissenschaft" (1920) und "Die guten Willens sind" (1932-1947). (Pressetext und biographische Notiz des Bayerischen Rundfunks anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung 2008)