Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Curt Goetz

Dr. Med. Hiob Prätorius

Vorlage: Dr. med. Hiob Prätorius (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Anke Beckert

Regie: Heinz-Günter Stamm

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Wolfgang KielingDr. med. Hiob Praetorius
    Karin AnselmMaria Violetta
    Harald LeipnitzSherlock Holmes
    Walter SchmidingerDr. Watson
    Hans Georg LehnHerr Shunderson
    Günter StrackProf. Dr. Nack
    Franz RudnickProfessor Spiter
    Lina CarstensDie Großmutter
    Katharina de BruynFrau Smith
    Karolin van BergenJacky
    Hans CaninenbergPräsident des Ehrenrates
    Wera FrydtbergDie Schwester
    Harry KalenbergDer Oberarzt
    Marlies CompèreEllen
    Michael HoffmannJack
    Ute PötzlStudentin

In seinem Londoner Bibliothekszimmer sinniert der legendäre Sherlock Holmes mit seinem Freund Doktor Watson über den plötzlichen Tod des bekannten Arztes Hiob Prätorius, der unter ungeklärten Umständen gemeinsam mit seiner Frau ums Leben kam. Dessen Faktotum Shunderson erscheint zu nächtlicher Stunde und berichtet über die letzte Lebensphase des Mediziners. Prätorius ist ein bei seinen Studenten wie Patienten beliebter Mediziner, der sich ob seiner unkonventionellen Ideen und Methoden in den Reihen der Ärzteschaft nicht nur Freunde macht. Einer jungen Frau rettet er gleich zweifach das Leben. Sie erwartet ein uneheliches Kind, der Vater ist tot, die Schande ist unerträglich - sie versucht, sich das Leben zu nehmen, weil der Arzt sich nicht als Engelmacher betätigen will. Prätorius operiert sie in seiner Praxis und redet ihr nach dem erfolgreichen Eingriff ein, die Schwangerschaft sei eine Fehldiagnose gewesen. Die Notlüge gesteht er später ein - da ist die junge Frau mit ihm verheiratet, der Bastard ein Wunschkind. Zu diesem Zeitpunkt wird der Mediziner vor die Ärztekammer zitiert und muss sich gegen vielerlei Vorwürfe zur Wehr setzen, was ihm natürlich bravourös gelingt. Auf dem anschließenden Weg in die Oper verunglückt er tödlich. Shunderson, der mit im Unfallwagen sitzt, wird Zeuge des letzten Gesprächs, das Praetorius mit der jungen Gattin führt. "Warum, Liebling", fragt er seine Frau, "kann ich die Mikrobe der menschlichen Dummheit nicht finden?" Sie antwortet: "Wahrscheinlich, Liebling, bist Du zu dumm dazu." Eine einfache Feststellung, die den Arzt so zum Lachen bringt, dass er das Auto gegen den nächsten Baum setzt. (Pressetext des Mitteldeutschen Rundfunks anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung 2017)

Weitere Informationen
Curt Goetz wurde 1888 in Mainz geboren, und zwar "am 17. November, morgens um 5:00 Uhr wie ich mich deutlich erinnere ... Meine Mutter war furchtbar stolz auf mich, während mein Vater bei meinem Anblick bemerkte, 'was wir wirklich gebraucht hätten, wäre eine Kommode gewesen'." Der Vater war Baseler, die Mutter eine Deutsche italienischer und französischer Abstammung und tatsächlich war Curt Goetz ein Großneffe von Bernard Shaw. Als der Vater starb, war er zwei Jahre alt. Die Mutter kehrte mit ihm in ihre Heimat, nach Halle an der Saale zurück, wo sie eine Privatklinik leitete. Sein Berufswunsch Arzt blieb unerfüllt. Mit 18 Jahren ging er als Schauspieler zum Theater und kam über Provinzbühnen nach Berlin, zuerst zum Kleinen Theater unter den Linden und später zum Lessing-Theater. Er spielte in Stücken von Henrik Ibsen, William Shakespeare, Hermann Sudermann, August Strindberg, Georg Kaiser und Bernard Shaw. 1911 schrieb er sein erstes Stück "Der Lampenschirm", das er "Kein Stück in drei Akten" nannte. Es folgten so bekannte Stücke wie "Ingeborg", "Hokuspokus", "Das Haus in Montevideo" und "Dr. med. Hiob Prätorius". 1923 lernte er in Wien die Schauspielerin Valérie von Martens kennen und "heiratete sie unverzüglich". Sie wurde seine Partnerin auf der Bühne und im Film. 1933 siedelten sie in die Schweiz über, wurden 1939 auf einer Amerikareise vom Krieg überrascht und blieben bis zum Herbst 1946 in Beverly Hills. Nach ihrer Rückkehr nach Europa verfilmte Curt Goetz seine Bühnenstücke "Dr. med. Hiob Prätorius", "Das Haus in Montevideo" und "Hokuspokus". Am 12. September 1960 starb er in Grabs im Kanton St. Gallen. (Pressetext des Mitteldeutschen Rundfunks 2017)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1977
  • Erstsendung: 04.12.1977 | 81'04

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2017 (unter dem Titel "Die geheimen Fälle")

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