Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Howard Fast
Der Fall Kovac
Vorlage: Leben ohne Ende
Bearbeitung (Wort): Michael Krausnick
Technische Realisierung: Bernd Lossen, Heidemarie Ribbeck
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hans Caninenberg Vorsitzender Edith Heerdegen Jane Gottfried John Wessel Franz Kutschera Steve Kovac Wolfgang Reinsch Durand Alwin Michael Rueffer Dr. Frederick Günther Sauer Direktor Epstein Jochen Polster Axel Radler Hans-Otto Rombach Elsa Weier Felicitas Wolff
In einer ökonomisch regulierten Zukunft besteht wenig Interesse an der Wiedererweckung des reichsten Mannes der Erde, der seit über hundert Jahren in künstlichem Winterschlaf liegt.Die neue Verfassung beruht auf der Herrschaft von Vernunft und dem Prinzip friedlicher Solidarität; die Weltnahrungskrise ist überwunden, und längst sind Gleichheit aller Menschen und gerechte Verteilung der Güter selbstverständlich geworden. Höchst ironisch, dass diese ökonomische Weltordnung unmittelbar auf das Erbe eines Mannes zurückgeht, der einer Zeit voller Armut, Gewalt und Ungerechtigkeit entstammt. Steve Kovac war in einer typischen Arbeiterfamilie aufgewachsen. Nach einem Weg über Waisenhaus und Jugendgefängnis erwarb er sich erstes Kapital und begann, es mit Entschlossenheit, Brutalität und Machtgier zu mehren, bis es zum größten US-Privateigentum angewachsen war. Auf dem Höhepunkt seiner beispiellosen Bilderbuchkarriere kontrollierte er Industrie, Verkehr, Medien und zuletzt die Regierung. Da eröffnete ihm sein Arzt, er sei an Krebs erkrankt. Und wieder war es sein Kapital, mit dem er eine günstige Wendung des Schicksals erzwang und seinen Arzt zu dem Experiment überredete, ihn in Kälteschlaf zu versetzen. Zuvor hatte Kovac zur Wahrung seiner Angelegenheiten und zur Verwaltung seines Vermögens eine Dachgesellschaft gegründet, deren Direktorium bald die geistige Elite des Landes vereinigte und aus der schließlich die Weltregierung hervorgegangen war. Kovacs Erbe hatte eine neue Ära eingeleitet: zum ersten Mal hatten sich die Kräfte der Vernunft stärker erwiesen als die von Krieg und Zerstörung. Auf der großen Jahressitzung des Direktoriums wird der Fall Kovac alljährlich als einziger Punkt der Tagesordnung leidenschaftlich divergierend diskutiert. Während auf der einen Seite sein Recht auf Wiedererweckung und Heilung gefordert wird, steht für die Mehrheit außer Zweifel, dass die Macht des Direktoriums in Kovacs Händen die totale Sklaverei bedeuten würde. Eine Entscheidung gegen ihn wäre eine Entscheidung für Frieden, Freiheit und Gleichheit.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1970
- Erstsendung: 23.11.1970 | 56'45