ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Berliner Guckkastenbilder
Regie: Otto Düben
Ganz auf die Sprache abgestellt, in der Berliner Mundart geschrieben, gehört diese humorgeladene Arbeit, eine unnachahmliche Milieu- und Stimmungsschilderung der alten preußischen Hauptstadt zur Kategorie der "Hörspiele, ehe es das Radio gab".
Adolf Glassbrenner, 1810 in Berlin geboren und 1876 daselbst gestorben, mußte seine Heimatstadt verlassen. Als Satiriker und Verfechter demokratischer Freiheiten gerieten seine weitverbreiteten, volkstümlichen Publikationen unter Verbot und Verfolgung der preußischen Zensur. Sein "Berliner Don Quijote", sein "Komischer Volkskalender", seine Reihe "Berlin, wie es ist und - trinkz" machten ihn zum populärsten Schöpfer der heiteren, spottenden, aufklärerischen Berliner Literatur des 19. Jahrhunderts. Durch die urberliner Figur des Guckkästners, der am Straßenrand in seinem Kasten selbstverfertigte "Bilder der Weltgeschichte" vorführt und interpretiert, hat Adolf Glassbrenner zu seinen Lebzeiten so manches alte Jahr verabschiedet und einem neuen die Prognose gestellt. Aus solchen kaum bekannten Szenen wurden die "Berliner Guckkastenbilder" von 1847 ausgewählt.