ARD-Hörspieldatenbank
Science Fiction-Hörspiel
Der Planet der Selbstmörder
Technische Realisierung: Bernd Lossen, Astrid Winckler-Tiede
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Ein Besucher aus dem All versucht vergeblich, die Menschen vor den Folgen ungehemmten technischen Fortschritts zu warnen. Zehn Jahre lang hat Herr Teires unauffällig unter den Menschen gelebt, nun will er öffentlich sein Incognito lüften. Aber niemand nimmt die phantastische Geschichte seiner außerirdischen Herkunft und seiner nichtstofflichen Reise ernst. Einzig eine Rundfunkjounalistin macht sich die Mühe, ihn anzuhören. Seit dreitausend Jahren, so berichtet er, hat man von seinem Heimatplaneten aus die Erde beobachtet. Ein Astronom hatte nachgewiesen, daß jeder von intelligenten Lebewesen bewohnte Himmelskörper früher oder später auffallende Veränderungen zeigt, die aber normalerweise nach einer gewissen Zeit zum Stillstand kommen. Allein auf der Erde war es zu außergewöhnlich stürmischen, offenbar unbegrenzten Entwicklungsprozessen von immer katastrophalerem Ausmaß gekommen. Berechnungen ergaben, daß sie bald unbewohnbar sein würde. In der Annahme, es müsse sich bei den Menschen um ein unbegreiflich weises Geschlecht handeln, das den Selbsterhaltungstrieb zugunsten ungeahnter höherer Werte aufgegeben hat, hatte Teires ihre Motive selbst kennenlernen wollen. Sechs Milliarden Menschen in Hunger, Angst und zerstörter Umwelt aber bewiesen ihm, daß der Fortschritt zum Selbstzweck geworden war. Teires ist überzeugt, das Rezept zur Rettung der Erde in der Tasche zu haben; erst der Sinn für Maß ist es, der Intelligenz zu Verstand macht. Die Journalistin verschafft Teires Gehör, aber keiner will etwas von seinen Warnungen wissen. Erst, als er seine Fähigkeit demonstriert, in Gedankenschnelle beliebige Strecken zu überwinden, glaubt man ihm, aber jetzt gilt das Interesse ausschließlich seinem Gerät, obwohl er beteuert, daß es materiell nicht faßbar ist. Resigniert will er die Erde verlassen, aber Geheimdienste und Waffenhändler sind fest entschlossen, ihn nicht gehen zu lassen, bevor sie ihn sein Geheimnis abgejagt haben.