ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel
Das geteilte Ich
Vorlage: Das geteilte Ich (Store of infinity) (Erzählung, amerikanisch)
Bearbeitung (Wort): Heinz Hostnig
Komposition: Bob Marley, Anton Webern
Technische Realisierung: Roland Seiler, Marlies von Stedmann
Regieassistenz: Georg Felsberg
Regie: Peter Michel Ladiges
Ein Mann, dessen schizoide Charaktere zu therapeutischen Zwecken auf Zuchtandroiden übertragen wurden, ist auf der Suche nach den abgespaltenen Teilen seiner Persönlichkeit. Um wegen einer akuten Schizophrenie den dominierenden Teil seines Wesens zu bewahren, hat man Alistair Crompton im Alter von elf Jahren einer Massivspaltung seines Ichs unterzogen und seine problematischen Charaktere auf Androiden übertragen, die von Menschen nicht zu unterscheiden sind. Crompton weiß, daß eine wirkliche Gesundung nur durch spätere Reintegration der abgespaltenen Persönlichkeiten möglich ist. Er haßt sein stereotypes, pendantisches Wesen, und er hat es satt, Tag für Tag Patiencen zu legen. Gegen den Rat seines Psychiaters, der ihn vor den Risiken einer vorzeitigen Wiedervereinigung warnt, pocht er auf sein staatlich garantiertes Recht auf Reintegration. Einer seiner abgespaltenen Charaktere findet er in den Vergnügungsstätten auf dem Mars, wo er unter dem Namen Edgar Loomis seinem sanguinischen Genußimpuls nachgibt. Loomis hat sich an das Leben im Luxus gewöhnt und zeigt zunächst keinerlei Interesse an der Vereinigung. Dennoch glückt die Reintegration, aber ohne das restliche Drittel ist das neue Ich nicht stabil. Es kommt zu heftigen Machtkämpfen zwischen den beiden Persönlichkeiten, in deren Verlauf Loomis wiederholt für kurze Zeit die Oberhand gewinnt. Auf der Venus, die sich in einer Kolonisationsphase nach Vorbild des amerikanischen Westens befindet, stoßen sie auf Dan Stack, das fehlende Drittel, dem der Ruf gewissenloser Brutalität vorauseilt. Während sich Loomis heftig sträubt, setzt Crompton alles auf die Vereinigung, denn erst Stacks Persönlichkeit soll jenes Maß an Aggressivität und Zähigkeit liefern, das den beiden anderen fehlt. Sie kommen gerade recht zu Stacks Hinrichtung, den man trotz seiner Unschuldsbeteuerungen des versuchten Mordes an seinem Kompagnon bezichtigt. Im letzten Augenblick gelingt die Reintegration. Doch da stellt sich heraus, daß Stack seinerseits einen Teil seines Ichs auf einen weiteren Androiden übertragen hat.
Robert Sheckley, geboren 1928, ist Autor von über 50 Science-Fiction-Geschichten ("Das Millionenspiel", 1970 von Wolfgang Menge als Fernsehspiel realisiert); er schrieb Drehbücher u.a. zu "Star Trek - Deep Space Nine".