Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Hermann Ebeling
Das große Tierparadies des Jonathan Smith
Technische Realisierung: Fritz Gortner, Astrid Winckler-Tiede
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Antje Hagen Cynthia Ulrich Faulhaber Berninger Siegmar Schneider Jonathan Smith Karl Friedrich Jack Gabriela Badura Hedi Kriegeskotte Karin Schroeder Claus Berlinghof Heinz Jörnhoff Wolfgang Reinsch Walter Renneisen Menschenaffen/Beutelratten
Die letzten Species einer im Aussterben begriffenen Tierwelt, zur Touristenattraktion in Reservaten degradiert, erheben Anklage. Die Erde ist eine ökologische Wüste geworden. Außerhalb der Naturparks des Jonathan Smith gibt es, von ein paar Insektenarten und etwas zivilisationsfestem Kraut abgesehen, kein Leben mehr. Hier, unter den riesigen Plastikkuppeln, in denen die Luft noch ohne Schutzmaske atembar ist, können geführte Touristengruppen Tiere und Pflanzen bestaunen, die es einstmals auf der Erde gegeben hat. In Genbänken hat man das Erbgut all der Arten eingelagert, die noch am Leben waren, als die Methode entwickelt wurde. Besondere Touristenattraktion aber sind die sprechenden Anthropoiden des Jonathan Smith, Primaten, deren Laute man, wie auch die vieler anderer Tiere im Reservat, mit Hilfe implantierter Miniatursender und einem Bioakustik-Computer in menschliche Sprache übersetzt hat. Berninger, Experte für die Beseitigung von Beton, hat den Auftrag, in einem neueren Teil des Parks Gebäuderuinen zu entfernen, um Raum für eine geplante Erweiterung zu schaffen. Als er sich zusammen mit Cynthia, die er im Tierparadies kennengelernt hat, vor einem künstlichen Regenschauer in einem Keller unter den Ruinen verkriecht, werden mit einem Mal Stimmen hörbar, obwohl es in diesem Teil des Reservats gar keine bioakustischen Phänomene geben dürfte. Die beiden werden unfreiwillig Zeugen einer makabren Versammlung von Tieren, die eine Art Tribunal abzuhalten scheinen. In scharfem Tonfall werden Beschuldigungen hervorgebracht und Anklage erhoben. Die Stimmen werden bedrohlicher. Die Beweise seien erdrückend, daß der Mensch allein es gewesen ist, der die Erde in eine giftige Hölle verwandelt, die Tiere planvoll vernichtet und viele Arten für immer vom Erdboden ausgerottet hat. Zu spät müssen Cynthia und Berninger erkennen, daß sie selbst gemeint sind. Der Prozeß ist keine Farce. Und sie ahnen, daß es für sie am Ende kein Entkommen geben wird. (Pressetext nach Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt am Main 1993)
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1980
- Erstsendung: 24.11.1980 | 56'07