Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Hermann Ebeling
Der Konzern
Technische Realisierung: Bernd Lossen, Astrid Winckler-Tiede
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Renate Schröter Mary Kenton Ernst-August Schepmann Stan Libau Franz Kutschera Ed Fischer Gottfried John Paul Barnett Elisabeth Trissenaar Walter Pott Ulrich Hass Jürgen Hoppe Volker Spahr Lutz Schmidt Hans-Otto Rombach Kai Möller Lore Stefanek Clara Walbröhl
In einer Welt des Überflusses und der Vollautomation ist der größte Teil der Bevölkerung von der Arbeit befreit und wird mit Drogen und Vergnügungen aller Art zufriedengestellt. Nur sieben Prozent der Bürger haben das Privileg, einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen zu dürfen. Für alle anderen besteht das Leben darin, zu konsumieren und glücklich zu sein. Eine alles beherrschende Freizeitindustrie hat riesige Unterhaltungszentren entstehen lassen, in denen unter Anleitung von Beschäftigungshostessen rund um die Uhr alle nur erdenkliche Freizeit-, Spiel- und Bildungsangebote bereitstehen. Wer dennoch nicht rundum glücklich ist, bekommt therapeutischen Gruppenurlaub. Mary und Stan gehören zu denen, die es satt haben, tagein, tagaus mit Drogen vollgestopft und in den U-Zentren mit einem Ersatz für das wirkliche Leben abgefunden zu werden. Immer die gleichen Spiele, die gleichen gelangweilten Gesichter. Nichts kann sie mehr reizen. Doch dann wird plötzlich bei einem kleinen Teil der Bevölkerung die Arbeitsbefreiung rückgängig gemacht; es sei notwendig geworden, in bestimmten Fällen wieder auf menschliche Arbeitskraft zurückzugreifen, da bestimmte Arbeiten nicht von Automaten geleistet werden könnten. Mary und Stan gehören auch zu den Glücklichen, aber immer neue Unstimmigkeiten und das Verschwinden eines Kollegen wecken schon bald Zweifel am Sinn ihrer Tätigkeit. Mit einem Hochseegleiter gelingt es ihnen, einem der automatisch gesteuerten Containerschiffe zu folgen, welches die von ihnen gefertigten Bauteile abtransportiert. So werden sie Zeugen, wie das Schiff nach scheinbar zielloser Kreuzfahrt im Pazifik durch einen Funkbefehl versenkt wird. Alles war ein Täuschungsmanöver, Arbeitsbeschaffung und Beschäftigungstherapie im großen Stil, gewissermaßen ein Unterhaltungszentrum für Unzufriedene. Aber der Konzern hat die Mittel, um wirksam zu verhindern, daß sie ihr brisantes Wissen publik machen können. Bald werden auch sie wieder rundum glücklich sein. (Pressetext aus: Hörst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel. 1947-1987. Deutsches Rundfunkarchiv 1993)
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1969
- Erstsendung: 29.09.1969 | 49'54