Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Merlin Holland

Oscar Wilde im Kreuzverhör

Die erste vollständige Niederschrift des Queensbury-Prozesses

Vorlage: Oscar Wilde im Kreuzverhör (Prosa, englisch)
Übersetzung: Henning Thies
Bearbeitung (Wort): Norbert Schaeffer
Komposition: Wolfgang Florey
Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Angelika Körber
Regieassistenz: Ilka Bartels

Regie: Norbert Schaeffer
Realisation: Norbert Schaeffer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Markus KiepeOscar Wilde
    Ulrich NoethenCarson
    Christian RedlClarke
    Wolfgang KavenCollins
    Siegfried W. KernenLewis
    Franz-Josef SteffensHumphreys
    Manfred SteffenNewton
    Hermann LauseWright
    Werner RehmCherer
    Dietmar MuesQueensberry
    Gerhard HinzeMore

Am 18. Februar 1895 hinterließ der Marquis von Queensberry im Albemarle Club eine Karte, die an "Oscar Wilde, den posierenden Homosexuellen" ("For O. W. posing Somdomite") gerichtet war. Hintergrund dieser Beleidigung war die stürmische und durchaus öffentliche Affäre des bereits berühmten, fast 40-jährigen Dichters mit dem jungen Lord Alfred Douglas (genannt "Bosie"), dem dritten Sohn des Marquis. Statt die Karte zu zerreißen und die ganze Sache zu vergessen, strengte Wilde ein Verleumdungsverfahren gegen Queensberry an, das die Gegenseite zwang, die Anschuldigung zu beweisen. Damit nahm das Verhängnis seinen Lauf. Zwei Kriminalprozesse, die seinen Lebenswandel aufs Peinlichste bloßlegten und sein Werk zu prozessrelevantem Material herabwürdigten, brachten Wilde zwei Jahre Zuchthaus und Zwangsarbeit ein sowie den Verlust von Gesundheit und Ruf. Er starb am 30. November 1900 in Paris einen frühen Tod. - Merlin Holland, einziger Enkel von Oscar Wilde, hat nun erstmals ein vollständiges Dokument dieses Gerichtsprozesses vorgelegt, "Als sie meinen Großvater" - so Holland im Vorwort - "als Gesetzesbrecher i ns Gefängnis schickten, befreiten sie zugleich die Gesellschaft von einem Rebellen: nicht einfach irgendeinem politischen Rebellen, sondern einem, der etwas viel Gefährlicheres in Frage stellte - die Heuchelei und Doppelmoral jener sozialen, sexuellen und literarischen Werte, auf denen die viktorianische Gesellschaft so sicher ruhte."

Weitere Informationen
Merlin Holland, 1945 in London geboren, hat erst mit 47 Jahren mit dem Schreiben begonnen. Seit gut 20 Jahren befasst er sich mit Leben und Werk seines Großvaters. Zusammen mit Rupert Hart-Davis gab er die erste vollständige Ausgabe von Wildes Briefen heraus. 1998 erschien sein Bildband "Das Oscar Wilde Album". Er lebt mit seiner Familie in London und Südfrankreich.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 2004
  • Erstsendung: 12.12.2004 | NDR Info | 21:05 Uhr | 88'48

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Random House Audio 2004

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