Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Kai Buchholz
Homo Acusticus
Streifzüge eines Geräusch-Fetischisten
Dramaturgie: Anette Kührmeyer
Technische Realisierung: Klaus Höness, Renate Tiffert
Regieassistenz: Michael Bachmann
Regie: Daniela Kletzke
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Guntram Brattia Fetischist Juliane Koren Sekretärin Roland Guggelsberger An- und Absage
Was ist ein Geräusch? Selten denkt man dabei an "Herz, Lunge und Leber eines Schalenwildes", wie das Konversations-Lexikon auch vorschlägt, sondern fast immer an die "häufigste Schallart, die entsteht, wenn Stärke, Höhe und Klangfarbe der Schallquelle raschem, starkem Wechsel unterliegen." "Mit vierzehn bekam ich meinen ersten Kassettenrecorder geschenkt, ein Standgerät mit gerippter Front aus Holzimitat. Das unsichtbar in die Front eingelassene Kassettenfach schepperte beim Öffnen zwar unangenehm billig, aber man konnte mit dem Gerät, zu dem ein kleines, schwarzes Plastikmikrophon gehörte, auch Aufnahmen machen. Andere sammeln Zigarettenschachteln oder silberne Münzen. Ich nehme Geräusche auf und archiviere sie. In einem Nussbaumregal habe ich meine Heiligtümer aufgereiht. Die Kassetten stehen dort in ihren glänzenden Hüllen und warten darauf, von mir abgespielt zu werden."
Weitere Informationen
Kai Buchholz, 1966 in Berlin geboren, studierte Philosophie, Romanistik und Kunstgeschichte in Berlin, Saarbrücken, Rennes, Utrecht und Aix-en-Provence , 1996 promovierte er. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Mathildenhöhe, Darmstadt und veröffentlichte diverse Bücher. Für den SR realisierte er folgende Radioarbeiten: "Das debile Dorf" (1993), "Es ist eine herrliche Sonne hier und ein schlechter Mensch - Ludwig Wittgenstein in Norwegen" (1999, 1. Frankfurter Hörspielpreis) und "Feste des Lebens und der Kunst" (2001, Feature, auch als Hörbuch aufgelegt).
Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk 2005
- Erstsendung: 01.05.2005 | 48'48