ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Johano Strasser

Canossa


Vorlage: Canossa (Theaterstück)

Technische Realisierung: Jochen Scheffter, Monika Volger

Regieassistenz: Christian Kosfeld


Regie: Thomas Leutzbach

Breisamer, Finanzbeamter i. R., ist kein angenehmer Zeitgenosse. Körperlich fühlt sich der Witwer noch ganz fit, wie er immer wieder betont, und die merkwürdigen Verfolgungsängste, die seine Pflegerin beunruhigen, lassen sich leicht erklären: Er glaubt, mit dem Kriminellen Vandeloh verwechselt werden zu können, dessen Phantombild Breisamer verblüffend ähnlich sieht. Der Gesuchte ist zudem Gast im "Adler" gewesen, wo auch Breisamer oft mit seiner Frau gegessen hat - bevor sie vom Balkon stürzte. Ein bedauerlicher Unfall, behauptet Breisamer; Selbstmord, sagt die Versicherung und verweigert die Auszahlung der Prämie. Das Leben meint es also nicht gut mit dem Alten. Er will kein Mitleid, aber den Vorwurf, er selbst sei schuld am Tod seiner Frau, muss er mit aller Kraft zurückweisen - solange der stetig nagende Selbstzweifel es zulässt. Denn Breisamer ist auf dem Wege der Besserung.

Johano Strasser, geboren 1933 im niederländischen Leeuwarden, studierte nach seiner Ausbildung zum Dolmetscher Philosophie und übernahm 1977 eine Professur an der FU Berlin im Bereich Politikwissenschaften. Bekannt wurde er als politischer Publizist und als "Chefideologe" der Jungsozialisten. Schon in den 70er Jahren veröffentlichte er eigene Theaterstücke, später Romane. Seit 2002 ist Johano Strasser Präsident des deutschen PEN.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Rudolf WesselyBreisamer
Susanne SchweigerPflegerin


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2005

Erstsendung: 15.11.2005 | 20:05 Uhr | 54'30

Darstellung: