Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Terézia Mora
Alle Tage
Vorlage: Alle Tage (Roman, ungarisch)
Bearbeitung (Wort): Beate Andres
Komposition: Thomas Leboeg
Redaktion: Henning Rademacher
Technische Realisierung: Dominik Blech, Sabine Kaufmann
Regieassistenz: Katrin Moll, Stephanie Damm
Regie: Beate Andres
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Krista Birkner Bora/Frau 2 Fabian Hinrichs Abel/Nema Judith Rosmair Mercedes Susanne Wolff Tatjana Peter Striebeck Tibor Ulrike Grote Erzählerin Brita Subklev-Hildebrandt Mira, Abels Mutter/Frau 1 Alexander Geringas Thanos Ulla Evrahr Ehrenberg Scheidungsrichterin/Beamtin/Anna Helmut Zhuber Halldor Rose Katharina Schmalenberg Omar, 6-10 J., Kind/Schauspielerin Elisabeth Schwarz Miriam Peter Maertens Alegria Ole Schloßhauer Carlo, Fleischer Fjodor Olev Danko Oliver Masucci Kosma Helmut Mooshammer Beamter/Polizist/3. Patient Wolfgang Noack Herr L./Dankos Vater/1. Patient Achim Buch Arzt/Teamleiter/2. Patient Stephan Schad Erik Moritz Grove Ilia Björn Grundies Konstantin Helgo Liebig Wächter/Mann Sven Mattke Abiturient Andreas Kuhlage Radiostimme, N-Joy-Moderator
Erzählt wird die Geschichte von Abel Nema, einem Fremdling, einem Entwurzelten unserer Tage. Ihn hat es aus purer Liebessehnsucht in die Stadt B. (Berlin) verschlagen. Dort erfährt er, dass in seiner Heimat auf dem Balkan ein Krieg ausgebrochen ist und er selbst zum Militär eingezogen wurde. Er wird zum Deserteur und Flüchtling. Dieses Trauma bestimmt von nun an sein Leben. Er sucht sich von den schmerzhaften Erinnerungen an seine Vergangenheit zu befreien, wechselt Wohnungen und Beziehungen, geht eine Scheinehe ein. Mit schlafwandlerischer Sicherheit eignet er sich in einem Sprachlabor akzentfrei mehr als zehn fremde Sprachen an. Dennoch kann er sich trotz perfekter sprachlicher Assimilation in der Fremde nicht verständlich machen. Er wird zum Spielball des erotischen Begehrens beider Geschlechter und gerät zunehmend in identitäts- und lebensbedrohliche Konflikte. Das u.a. mit dem erstmals vergebenen "Preis der Leipziger Buchmesse" (2005) ausgezeichnete Romandebüt der Autorin ist ein sprachgewaltiger Höllenritt durch unsere Gegenwart. Aus höchst ungewohnter Perspektive beleuchtet die Autorin moderne urbane Befindlichkeiten unserer globalisierten Welt.
Weitere Informationen
Terézia Mora, 1971 in Sopron, Ungarn, geboren, studierte zuerst in Budapest, dann an der Berliner Humboldt-Universität Hungarologie und Theaterwissenschaft. Sie übersetzte Werke namhafter Autoren aus dem Ungarischen, u.a. von Péter Esterházy und war u.a. für das ZDF als freie Drehbuchautorin erfolgreich. Für ihre Erzählungen erhielt sie 1997 den "Ingeborg-Bachmann-Preis", 2000 den "Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis", dazu 2002 den "Jane-Scatcherd-Übersetzerpreis". Für das Jahr 2006 erhielt sie ein Auslandsstipendium für die Villa Massimo in Rom. Sie lebt seit 1990 in Berlin.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2005
- Erstsendung: 22.03.2006 | NDR Kultur | 20:05 Uhr | 75'41