Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: E. T. A. Hoffmann

Die Serapions-Brüder (1. Teil: Der Einsiedler Serapion / RatKrespel)

Vorlage: Die Serapions-Brüder (Erzählungen)
Bearbeitung (Wort): Klaus Buhlert
Komposition: Klaus Buhlert
Technische Realisierung: Andreas Meinetsberger
Regieassistenz: Katrin Martin

Regie: Klaus Buhlert

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Manfred Zapatka
    Felix von Manteuffel
    Stefan Wilkening
    Werner Wölbern
    Bernhard Schütz
    Herbert Fritsch

Ein wahnsinniger Einsiedler, der im Wald lebt und sich für den Märtyrer Serapion hält, wird zum Namensgeber für ein literarisches Quartett der Fantasten: Zunächst sind es vier, später sechs Freunde, die sich als Serapions-Brüder bei abendlichen Treffen in einer Berliner Stadtwohnung ihre selbst verfassten Erzählungen und Märchen vorlesen. E.T.A. Hoffmann wählte diese Rahmenhandlung für eine Sammlung von Texten, die er zwischen 1814 und 1821 schrieb und unter dem Titel "Die Serapions-Brüder" veröffentlichte. Für die Hörspielfassung, produziert vom Bayerischen Rundfunk, wurden 12 der insgesamt 27 Erzählungen akustisch umgesetzt. Dazu gehören so berühmte Novellen wie "Rat Krespel", "Die Automate" oder "Das Fräulein von Scuderi", aber auch kürzere, weniger bekannte Geschichten. Die Rahmenhandlung von den Serapions-Brüdern nutzte Hoffmann für ebenso tiefgehende wie ironische Reflexionen über die Dichtkunst. So ist die "Regel des Serapion", auf die sich die Freunde einigen, ein Spiegel seiner eigenen dichterischen Vorgehensweise: "Jeder prüfe wohl, ob er auch wirklich das geschaut, was er zu verkünden unternommen, ehe er es wagt, laut damit zu werden." Weil die Serapions-Brüder ihre eigenen Erfindungen lebendig vor Augen sehen, verliert sich in ihren Erzählungen die Unterscheidung zwischen Fantasie und Alltag, zwischen dem Vertrauten und dem Unheimlichen - ein Automat, der Fragen nach der Zukunft beantwortet, tritt ebenso auf wie eine Frau, die sich für ein Gespenst hält, ein Nussknacker, der gegen den Mausekönig kämpft, der Teufel selbst, verruchte Mörder, zweifelhafte Ärzte oder eine Königsbraut.

Weitere Informationen
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776-1822) war Schriftsteller, Jurist, Komponist, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist. Er hat sein Jurastudium in Königsberg und Glogau absolviert und wurde nach dem Examen 1800 Gerichtsassessor in Posen. Aufgrund von Karikaturen hochrangiger Vertreter der Stadt, die man Hoffmann zuschrieb, wurde er nach Plotzk versetzt. 1802 heiratete er die Polin Maria T.M. Rorer-Trzynska und zog 1804 nach Warschau um. Dort war er Mitglied der Musikalischen Gesellschaft, wirkte als Organisator und Dirigent. Es fand en erste Aufführungen seiner Kompositionen statt. Nach dem französischen Einmarsch 1806 verließ Hoffmann Warschau, ging nach Berlin, wo er zunächst vergeblich versuchte, eine Anstellung zu finden. So arbeitete er an unterschiedlichen Theatern und Musiktheatern. Ab 1814 ist er wieder im Staatsdienst. Von da an konzentriert er sich eher auf seine schriftstellerische Tätigkeit. 1819 erkrankt Hoffmann schwer. Im gleichen Jahr wird er ohne sein Zutun in eine Kommission berufen, die gegen politische "Aufwiegler" vorgehen soll. Couragiert setzt sich Hoffmann für die Betroffenen ein, daher wird ein Disziplinarverfahren gegen ihn geführt. Er bekommt Probleme mit der Zensur wegen seiner literarischen Arbeiten. Er hat u.a. folgende Werke geschrieben: "Fantasiestücke in Callot's Manier" (1814/15), "Elixiere des Teufels" (1815/16), "Lebens-Ansichten des Katers Murr" (1819-21), "Des Vetters Eckfenster" (1822).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 2006
  • Erstsendung: 26.12.2006 | Bayern 2 | 20:30 Uhr | 57'30

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der HörVerlag 2006/2013

Auszeichnungen

  • Hörbuchauszeichnung des Seminars für Allgemeine Rhetorik (Hörbuch des Monats) Dezember 2006
  • Hörspiel des Monats Dezember 2006
  • hr2-Hörbuchbestenliste Januar 2007 (4. Platz)

Rezensionen (Auswahl)

  • N. N.: Funk-Korrespondenz. 55. Jahrgang. Nr. 2/3. 19.01.2007. S. 31.
  • N. N.: epd Medien. Nr. 2. 10.01.2007. S. 20.
  • Gert Ueding: Die Welt. 06.01.2007. ohne Seitenangabe.

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