Originalhörspiel

Autor/Autorin: Howard Barker

"und sie bewegt sich doch ..."

übersetzt aus dem Englischen

Übersetzung: Iris Krüger
Komposition: David Paul Graham
Technische Realisierung: Günther Kasper
Regieassistenz: Moritz A. Berg

Regie: Christoph Pragua

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heiko SenstHoik
    Florian von ManteuffelSlee
    Dieter BellmannDer Abt
    Christian RedlLord Tram
    Donata HöfferHoiks Mutter
    Gregor HöppnerHergood
    Matthias PonnierLord Toonelhuis
    Thomas Balou MartinDer Riese Light
    Rainer HomannDer Beichtvater
    Markus KlosterDer Gerichtsdiender
    Vittorio AlfieriSignor

England, Mitte des 15. Jahrhunderts. Der 17-jährige Novize Hoik liefert sich im Scriptorium des Klosters ein heftiges Wortgefecht mit seinem jungen Kollegen Slee darüber, wer die besten Bibelabschriften macht. Diesen illustrierten, sorgsam mit Federkiel kopierten Texten gilt Hoiks ganze Leidenschaft. Ein hoher Kirchenfürst erkennt Hoiks Genie - wohl auch ein Ausdruck seiner großen Zuneigung zu dem jungen Künstler - weiß aber auch um seine Gefährdung. Denn in Deutschland ist gerade der Buchdruck erfunden worden. Für Hoik ist der Gedanke, die heiligen Evangelien mit einer Maschine zu vervielfältigen, nichts anderes als Gotteslästerung. Slee dagegen ist begeistert. Endlich können Menschen mit Tausenden von Bibelexemplaren zu Gott geführt werden, endlich ist die Bibel kein Privileg des Klerus und des Adels mehr. Im Spannungsfeld zwischen Fortschritt und Beharrung spielt diese vielschichtige Reflexion über die Frage, was das Lebensziel eines Menschen sein kann und wo die schmalen Grenzen verlaufen zwischen Traditionsbewusstsein und Traditionalismus, zwischen Zukunftsorientiertheit und Fortschrittsgläubigkeit.

Weitere Informationen
Howard Barker, geboren 1946, galt lange Zeit als das "Enfant terrible" des englischen Theaters. Seine frühen Stücke zeichnete eine unübersehbare Unerbittlichkeit in Hinsicht auf Sexualität und Macht aus. "Und - was soll's?" schrieb der Autor 2004 über seine Arbeit. "Theater ist keine Massage. Theater muss uns ernst nehmen". Über 30 seiner Theaterstücke wurden in zahlreichen europäischen Ländern, aber auch in Übersee aufgeführt.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 2006
  • Erstsendung: 10.05.2006 | WDR 3 | 59'23

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