Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Kai Hensel
Glück im 21. Jahrhundert
Vorlage: Glück im 21. Jahrhundert (Theaterstück)
Komposition: Serge Weber
Dramaturgie: Holger Rink
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Uschi Berlin
Regieassistenz: Eva Garthe
Regie: Hans Helge Ott
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Matthias Ponnier Erzähler Katja Hensel Eine Frau, Anne Peter Jordan Ein Mann, Johann Marike Petrich Tochter, Jasmin Ulrike Knospe Stimme 1 Jürgen Uter Stimme 2 Gabriele Möller-Lukasz Stimme 3 Lutz Herkenrath Stimme 4 Susanne Schrader Stimme 5 Benjamin Utzerath Stimme 6 Holger Postler Stimme 7
Ein Blick auf einen besonders sonnigen Flecken: Johann, gehobener Finanzmensch, Anne, immer noch attraktives Fußmodel, Jasmin, hochbegabtes Wunderkind mit Hang zu Bach, das Wohnhaus ein Mittelstandstraum mit Wintergarten und Swimmingpool - ein Leben mit eingeschaltetem Turbo, Menschen auf dem Weg zum Glück, der Ausblick ist ein noch höherer Standard! Aus dem "Schatten des Paradieses" steigt die Musterfamilie auf in ein rundum gesichertes Villenviertel. Doch hinter bewachten Schutzmauern können die Neurosen ungestört wuchern, lauert die Sinnkrise. Optimistische Sorglosigkeit und Stolz auf das Erreichte weichen einer diffusen Paranoia angesichts der zahllosen Neider. Glückliche Menschen wollen keine Opfer sein! Oder war dieses untergründige Beben schon immer da, angelegt bereits in der ersten Begegnung des jungen Paares? Beim ersten Mittagessen im finnischen Restaurant tauschen sie Telefonnummern und Mailadressen, bald darauf wird ein Kind gezeugt, Deutschland pflanzt sich wieder fort! Aber Jahre später, erkennen sie sich da noch an ihren Augenfarben?
Mit seinem Hörspiel "Glück im 21. Jahrhundert" bietet Kai Hensel eine abwechslungsreiche Folge aus Alltagsszenen, Familienroman-Prosa und Boulevard-Schlagzeilen, zugleich eine kühle Versuchsanordnung mit bissig-ironischem Ausblick: Wenn nicht der Eisbecher, sondern "wir allein vor dem Eisbecher" das Glück auf Erden ist, was bedeutet dann überhaupt noch dieses vereinnahmende "wir", das immer wieder beschworen wird?
Weitere Informationen
Kai Hensel wurde 1965 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur arbeitete er u.a. in der Werbebranche, als Rundfunkautor und für die FDP. Später war er Theaterregisseur in Lübeck und Fernsehautor in Köln. Er schrieb zusammen mit Ingo Haeb das Drehbuch zum Kinofilm "Der Tag als Bobby Ewing starb", der 2005 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wurde. Seit 1999 lebt Hensel als freier Schriftsteller in Berlin. Sein erstes Bühnenstück, der Monolog "Klamms Krieg", entwickelte sich nach der Uraufführung am Staatsschauspiel Dresden (2000) zum meistgespielten Stück im deutschsprachigen Raum und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen 2007
- Erstsendung: 08.06.2007 | Nordwestradio | 22:05 Uhr | 54'39