ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Ein Held unserer Zeit
Vorlage: Ein Held unserer Zeit (Roman, russisch)
Übersetzung: Peter Urban
Bearbeitung (Wort): Elisabeth Panknin
Komposition: Andreas Bick
Redaktion: Ursula Ruppel
Regie: Oliver Sturm
"Ein Held unserer Zeit, meine Herrschaften, ist in der Tat ein Porträt, aber nicht das eines einzelnen Menschen: es ist ein Porträt, zusammengesetzt aus den Lastern unserer ganzen Generation, in ihrer vollen Entfaltung." Als Michail Lermontov sein Prosawerk "Ein Held unserer Zeit" schrieb, war er Anfang 20, ein gestrandeter Soldat, verbannt in den Kaukasus. Die fünf Novellen seines Buchs, erzählt aus drei unterschiedlichen Erzählperspektiven, kreisen um die Person eines jungen Offiziers, Grigorij Aleksandrovic Pecorin, in dem man viele Züge von Lermontov selbst entdecken kann. Für die Nachfolgegeneration der russischen Autoren wurde er zum Typenvorbild eines "überflüssigen" Menschen. Seine Leidenschaft wird von der Langeweile und der Gleichgültigkeit erstickt. Am Schluss beschreibt der Held sich selbst als unsteten und tragischen Charakter: "Ich habe nie genug: an den Kummer gewöhne ich mich genauso wie an den Genuss, und mein Leben wird von Tag zu Tag inhaltsleerer."
Michail Jurjevic Lermontov (1814-1841) besuchte eine Militärschule, obwohl sein Hauptinteresse der Dichtung galt. Als er 1837 in seinem Gedicht "Der Tod des Dichters" Zar Nikolaus indirekt beschuldigte, verantwortlich für Puschkins Tod zu sein, wurde er in den Kaukasus strafversetzt. Er starb bei einem Duell.