ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Kampf im Äther oder Die Unsichtbaren
Mit einer Einführung von Ursula Ruppel
Vorlage: Kampf im Äther oder Die Unsichtbaren (Roman)
Bearbeitung (Wort): Jürgen Peters, Oliver Sturm
Redaktion: Ursula Ruppel
Dramaturgie: Ursula Ruppel
Technische Realisierung: Peter Kainz, Helmut Becker, André Bouchareb
Regieassistenz: Cosima Hohl, Christoph Müller
Regie: Oliver Sturm
Arnolt Bronnen hat als Dramatiker zu Beginn der 20er Jahre die deutschen Bühnen mit Skandalen versorgt. Mitte der 20er Jahre wendet er sich dem Roman zu, dem Rundfunk und der extremen Rechten. Was Zeitgenossen als skandalös empfanden, angesichts der Tatsache, dass er als Sohn eines jüdischen Vaters geboren worden war. 1935 erscheint sein Roman »Kampf im Äther oder Die Unsichtbaren«, der die Entstehung des Rundfunks in Deutschland im Spannungsfeld von großen und kleinen Machtinteressen ins Visier nimmt und Bronnens - fast erfolgloser - Versuch ist, sich als Schriftsteller zu stabilisieren. Der Rassenwahn war stärker; das Buch durfte zwar erscheinen, aber nicht unter Bronnens Namen. Er hatte ein Pseudonym zu wählen. Das Hörspiel montiert Kapitel des Romans mit dem späteren Versuch Bronnens, sich mit »Arnolt Bronnen gibt zu Protokoll« als Kommunist und Bürger der DDR zu profilieren.
Arnolt Bronnen, geboren 1895 in Wien, gestorben 1959 in Ostberlin, studierte in seiner Heimatstadt Wien Jura und Philosophie. Im Ersten Weltkrieg wurde er schwer verwundet. 1920 übersiedelte er nach Berlin und bewegte sich zunächst im Kreis um Brecht, dann um Ernst Jünger. 1922 hatte er mit dem Stück »Vatermord« sein Theaterdebüt, 1929 folgte sein Hörspieldebüt mit »Michael Kohlhaas«. Nachdem ihm 1937 von den Nationalsozialisten ein Berufsverbot erteilt worden war und 1943 das Publikationsverbot, kehrte Bronnen nach Österreich zurück und wandte sich dem Kommunismus zu. Von 1945 bis 1950 war er Kulturredakteur in Linz, dann Theaterkritiker in Ostberlin.