ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel



Helmuth Steffen

Konsultation

Ein Patient kommt zum Psychoanalytiker, um zu erfahren, ob er selbst während des 3. Reiches ein Nazi war. Seine Antworten auf die kurzen Testfragen des Arztes lassen ihn anfangs mehr oder minder naziverdächtig erscheinen, doch immer wieder liegt er, der sich als Industrieller ausgibt, so auffallende Literatur-Eitelkeit an den Tag, dass der Arzt u.a. daraus seine Schlüsse zieht: der angebliche Industrielle ist in Wahrheit ein Schriftsteller, der sich offensichtlich zwecks gewisser Situations-Studien oder Inspirationssuche für weiteren literarischen Stoff dieser psychoanalytischen Konsultation aussetzt. Schon allein die Initiative offenbart dem insgeheim belustigten Arzt die bewusste Täuschung (hier ein Bruch mit dem Hörspiel). Nachdem der Arzt das Gutachten diktiert hat, entpuppt sich die Sprechstundenhilfe als fanatische Nationalsozialistin, die den Patienten, den sie verkennend anfangs protegierte, nun verflucht - als "Asphalt-Literat", der sich ein Schicksal anmaße, das ihm nicht zustehe. Mit dieser sonderbaren Pointe endet das Hörspiel, ein Versuch, zum Thema "unbewältigte Vergangenheit" etwas zu sagen.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Paul Klinger
Kaspar Brüninghaus
Lilly Towska


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Deutschlandfunk

Erstsendung: 03.09.1966 | 59'15

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