Originalhörspiel

Autor/Autorin: Driss Chraïbi

Testamentseröffnung

übersetzt aus dem Französischen

Übersetzung: Maria Frey
Komposition: Peter Zwetkoff

Regie: Mathias Neumann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Lieselotte BettinFrau
    Volker BohnetSlim
    Joachim BöseAbdel Krim Ferdi
    Maria DonnerstagFrau
    Sylvia HeidStewardess
    Anfried KrämerMadini Ferdi
    Werner KreindlSi Moh
    Marianne LochertSafia Ferdi
    Maria Madlen MadsenFrau
    Rita MoschMadame Ferdi
    Hans MusäusZollbeamter
    Horst Michael NeutzeCamel Ferdi
    Siegfried NürnbergerAli
    Reent ReinsJaad Ferdi
    Alwin Michael RuefferDr. Kraemer
    Werner Rundshagenhomo sapiens miserabilis
    Karlheinz SchillingDer Notar
    Hermann SchombergDie Stimme
    Heiner SchmidtDriss Ferdi
    Heinz StoewerSken
    Günter StrackNagib Ferdi
    Hans TimerdingMaati/Totengräber/Stimme
    Manfred WaltenbergTelegraphenbote/Kunde
    Alexander WelbatDr. Horst
    Johanna WichmannIsabelle Ferdi
    Charles Wirths

Von besonderem Reiz für europäische Ohren ist in diesem Hörspiel des Marokkaners Driss Chraibi die alttestamentarisch anmutende Bildersprache der arabischen Welt. Dem in Frankreich lebenden Autor gelingt es durch phantasievolle Auffächerung der Szenen, zwei grundverschiedene Welten miteinander zu konfrontieren. In dem Stück reist ein in Europa lebender Marokkaner zur Beerdigung seines Vaters und dessen Testamentseröffnung nach Hause. Die Heimkehr wird zur Wiederbegegnung mit einer patriarchalischen Welt. Der märchenhaft große Besitz des Vaters – Ländereien, Viehherden, Lastwagen, Fabriken, Häuser – wird nach dessen Willen nicht zu gleichen Teilen unter die zahlreichen Söhne und die Witwe aufgeteilt. Nach dem Gutdünken des Alten, der auch von seiner Frau nur als "der Herr" bezeichnet wird, erhält jeder "nach seinen Bedürfnissen und seinem Verstande", was er zum Lebensunterhalt braucht: die Mutter, deren Horizont über die eigenen vier Wände nicht hinausreicht, das Wohnhaus, der in Europa lebende Sohn gar nur ein Bündel Banknoten und einen Flugschein für die Rückreise. Dennoch erscheint ihm der Ratschluß des Toten voller Weisheit.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 1970
  • Erstsendung: 14.01.1971 | hr2 | 73'20

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