ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Doktor Faustus (6. Teil)
- Teufelsgespräch
- Umzug nach Pfeiffering
Vorlage: Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde (Roman)
Bearbeitung (Wort): Leonhard Koppelmann, Hermann Kretzschmar, Manfred Hess
Komposition: Hermann Kretzschmar
Redaktion: Manfred Hess
Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Helmut Becker, André Bouchareb, Hans-Bernhard Bätzing, Rainer Schwarz
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Leonhard Koppelmann
Die Möglichkeiten einer Romanadaption sind im Hörspiel vielschichtig. Fassungen von Romanen, die auf ca. 90 Minuten angelegt sind, erfordern gleich Kinofassungen eine andere Gewichtung der Motive als Produktionen, die den Bogen des Textes über eine mehrteilige Fassung in der akustischen Umsetzung zu bewahren versuchen. Aber auch die zehnteilige »Faustus«-Adaption musste sich der Kärrnerarbeit des Kürzens unterziehen. Thomas Manns Roman umfaßt ca. 650 Seiten - im Hörspiel-Manuskript bleiben davon rund 40 Prozent. Dem Gebot der Originaltreue und der dramatisch-akustischen Umsetzung zu folgen, widerspricht vordergründig die dominante Erzählerfigur. Die verzweigten Mannschen Satzperioden in der Serenuspassage wurden jedoch nicht eingeebnet, nur behutsam über das akustische Mittel von introspektiv, gleich einem inneren Monolog gesprochenen Passagen inhaltlich strukturiert und für das Ohr zugänglicher gestaltet. Der Hörer kann schließlich nicht zurückblättern, er bleibt auf der Zeitachse des Zu-Hörens - und diese Achse galt es für eine akustische Umsetzung zu stützen.