ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Doktor Faustus (9. Teil)
- Der Liebesverrat
- Ines' und Rudis Tod
Vorlage: Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde (Roman)
Komposition: Hermann Kretzschmar
Redaktion: Manfred Hess
Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Helmut Becker, André Bouchareb, Hans-Bernhard Bätzing, Rainer Schwarz
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Leonhard Koppelmann
Der »Faustus« ist natürlich keine musiktheoretische Abhandlung über Spätromantik und Neue Musik. Wenn in diesem Roman Musik Thema wird, hat sie immer eine literarische Funktion. Neben konkret szenisch eingesetzten Stücken wie Beethovens Opus 111 oder der Strauss-Oper »Salomé« gibt es Passagen, die Musik beschreiben, ohne sie explizit zu benennen: z.B. das Vorspiel zum dritten Akt der »Meistersinger«, als Leverkühn sich als Komponist zu etablieren beginnt. Es wäre naheliegend gewesen, der fiktiven Musik von Leverkühn im Hörspiel eine Form zu geben. Das aber hieße, ihrer literarischen Partitur zu folgen. Die Hörspielmusik hätte sich dann in Teufels Küche begeben, denn das Werk von Leverkühn ist im eigentlichen Sinne nicht aufführbar. So legt sich im Hörspiel die Musik leitmotivisch über die Hauptpersonen und Hauptthemen, wobei kleine Stücke absoluter Musik für sich stehen und für sich alleine wirken sollen. Sie verdeutlichen die Musik als Kunstmedium und Strukturelement des Romans - und können beim Hörer Räume schaffen für Reflexionen über den Text.