ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die sieben Irren (1. Teil)
Vorlage: Die sieben Irren (Roman, spanisch)
Übersetzung: Bruno Keller
Bearbeitung (Wort): Helmut Peschina
Komposition: Jan-Peter Pflug
Redaktion: Henning Rademacher
Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Rudolf Grosser, Sabine Kaufmann
Regieassistenz: Stefanie Porath-Walsh
Regie: Sven Stricker
Remo Erdosain, ein hochbegabter Erfinder, der als kleiner Buchhalter ein Hungerdasein führt, hat Geld seiner Firma unterschlagen. Nach einer Denunziation wird er entlassen. Erdosain beschließt, sich an dem Denunzianten zu rächen. Er wird Mitglied einer wirklichkeitsfremden, verbrecherischen Geheimorganisation. Angeführt wird sie von einem messianisch beseelten Astrologen, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Lenin hat. Er hat einen religiös fanatisierten Apotheker, eine ehemalige Prostituierte, einen Zuhälter u.a. um sich geschart. Die Ermordung des Denunzianten soll die Pläne der Verschwörer befördern: sie planen Bordelle, die ihre Revolution finanzieren sollen. Ihr Ziel ist eine Diktatur der wenigen Auserwählten. Mit dem Einsatz von Giftgas soll sie Realität werden. Der mit Dostojewskis Dämonen verglichene, wie ein Thriller gebaute, spektakuläre und alptraumhaft gestaltete Roman "Los siete Locos" ist in Buenos Aires angesiedelt. Er erschien bereits 1929 und kann als hochaktueller Beitrag zur Psychologie der Gewalt angesehen werden.
Roberto Arlt (1900-1942), argentinischer Autor deutsch-österreichischer Abstammung, hat Romane, Erzählungen, Theaterstücke veröffentlicht und als Journalist für argentinische Zeitschriften gearbeitet. Neben Jorge Luis Borges gilt er als der bedeutendste argentinische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In jüngster Zeit wird sein Werk in Deutschland wiederentdeckt.