Originalhörspiel, Collage
Autor/Autorin:
Maurice Maeterlinck
Maeterlinck oder Nachklänge einer vergessenen Welt
Vorlage: Auswahl (Texte)
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Dramaturgie: Friederike Roth
Technische Realisierung: Beate Böhler, Renate Tiffert
Regieassistenz: Constanze Renner
Regie: Heinz von Cramer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Mathias Kahler-Polagnoli Der Fremde/Gustav/Melander Donata Höffer Maria/Aglavaine Christine Heiß Virginie/Selysette Reinhart Firchow Der Heilige Antonius/Zweiter Blinder Ingrid van Bergen Fräulein Hortense/Die Nacht Andreas Schlager Der Leutnant/Erster Wächter Heinz von Cramer Maeterlinck Jascha Stiller Tyltyl Ernst Konarek Der Eichenbaum Bernd Tauber Erster Blinder Hubertus Gertzen Dritter Blinder Daniel Kasztura Zweiter Wächter Wolfgang Höper Der alte Hjalmar
Heinz von Cramer erweckt in diesem Hörspiel einige der seltsam verwunschenen Figuren aus ganz unterschiedlichen Stücken Maeterlincks zu neuem Leben. Die meist mit und durch diese Figuren sich ergebenden Ereignisse und Beziehungen untereinander, die durch sie evozierten Stimmungen und Atmosphären, verweisen allesamt auf die nur erahnbare Verlassenheit, Ausgesetztheit und Einsamkeit des Menschen gegenüber der Gewissheit des Todes. In düsteren Wäldern, gefährlicher Meeresnähe, in alten Schlössern mit zerfallenden Türmen, um die nie gesehene Vögel kreisen, tauchen diese Figuren auf und scheinen ein falsches, wie in fremde Träume gebanntes Leben zu führen.
Weitere Informationen
Maurice Maeterlinck, geboren 1862 in Gent, wird mit seiner Lyrik und Prosa, vor allem aber mit seinen dramatischen Werken, literarhistorisch neben Mallarmé und Villiers de L'Isle-Adam als wichtiger Vertreter des Symbolismus positioniert. Der Nobelpreisträger von 1911 ist im kulturellen Bewusstsein der Gegenwart fast nur noch als Verfasser des 1892 entstandenen Märchendramas "Pelléas et Mélisande" präsent, das Claude Debussys gleichnamiger Oper als Libretto diente.
Heinz von Cramer, geboren 1924 in Stettin, ist bekannt für seine experimentellen Hörspiele, deren gesprochene Texte von Cramers Eigenkompositionen untermalt und ergänzt werden. Vor dem Zweiten Weltkrieg studierte er Musik in Berlin, nach dem Krieg war er als Dramaturg, Regisseur und Autor tätig. Er arbeitete u.a. mit Boris Blacher, Hans Werner Henze und Gottfried von Einem. Als Autor und Hörspielregisseur lebte er bis zu seinem Tod im März 2009 in Italien. Er erhielt bereits zwei Mal den Hörspielpreis der Kriegsblinden: 1975 für seine Inszenierung der "Goldberg-Variationen" von Dieter Kühn und 1985 für "Nachtschatten" von Friederike Roth.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2008
- Erstsendung: 20.04.2008 | SWR2 | 18:20 Uhr | 58'00
Rezensionen (Auswahl)
- Christian Hörburger: Funk-Korrespondenz. Nr. 17. 25.04.2008. S. 29f.
- Stefan Fischer: Süddeutsche Zeitung. 19.04.2008. S. 43