ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



André Gide

Die Rückkehr des verlorenen Sohnes


Vorlage: Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (Erzählung, französisch)

Übersetzung: Rainer Maria Rilke

Bearbeitung (Wort): Charles Regnier

Komposition: Johannes Weissenbach


Regie: Helmut Brennicke

Jeder kennt das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn, die Geschichte um Elternliebe, Protest und Geschwisterhaß. Gide wandelt die Vorlage ab: Der zurückgekehrte Sohn hat zwar sein Erbe verprasst, aber dafür des Vaters Liebe wiedergewonnen. Mit seiner Rückkehr ist aber die alte Ordnung nicht wiederhergestellt. Denn er ist nicht einsichtig zurückgekehrt, sondern aus Trägheit hat er sein Wanderleben aufgegeben. "Nicht macht mehr müde, als das durchzusetzen, worin man anders ist", sagt er zur Mutter. Er wird nun alles tun, seine Fremdheit abzulegen und wieder seinen daheimgebliebenen Geschwistern zu gleichen. Aber er bleibt doch ein Verlorener und rät seinem jüngeren Bruder, ebenfalls das Haus zu verlassen, aber nicht wie er zurückzukommen oder im Klartext: sich richtig zu emanzipieren.

André Gide (1869-1951) wurde streng puritanisch erzogen und setzte sich später rückhaltlos für die Freiheit des Individuums gegenüber Kirche, Konvention und Moral ein. Das Gesamtwerk des französischen Nobelpreisträgers von 1947 steht neben dem der großen literarischen Innovatoren des 20. Jahrhunderts wie Proust, Musil und Joyce. "Die Rückkehr des verlorenen Sohnes" erschien 1907.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Johanna Hofer
Kurt Stieler
Fritz Reiff
Wolfgang Büttner
Hans Clarin
Alois Maria Giani
Peter Lühr


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1949

Erstsendung: 10.06.1949 | 43'02

Darstellung: