Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Wassili Semjonowitsch Grossman
Leben und Schicksal (1. Teil)
Vorlage: Leben und Schicksal (Roman, russisch)
Übersetzung: Madeleine von Ballestrem, Arkadi Dorfmann, Elisabeth Markstein, Annelore Nitschke
Bearbeitung (Wort): Helmut Peschina
Komposition: Reinhard Lippert
Redaktion: Henning Rademacher
Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Peter Kretschmann, Angelika Körber, Ole Halver
Regieassistenz: Wolfgang Seesko
Regie: Norbert Schaeffer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jürgen Hentsch Erzähler Andreas Grothgar Strum Jona Mues Andrea Jona Mues Trjufelew Anne Weber Ljudmilla Effi Rabsilber Nadja Gustav Peter Wöhler Sokolow Ulrike Grote Jewgenia Wolf-Dietrich Sprenger Krymow Werner Wölbern Getmanow Hans Peter Korff Sagaidak Michael Evers Abartschuk Peter Striebeck Mostowskoi Friedhelm Ptok Ikonnokow Friedhelm Ptok Magar Alexander Geringas Wawilow Oliver Wnuk Berjoskin Andreas Petri Podtschufarow Stephan Schad Soschkin Fjodor Olev Grischin Pjotr Olev Jeremenkow Margarita Lounis Anna Rüdiger Hauffe Gehilfe des Lokführers Rüdiger Hauffe Gluschkow Katharina Matz Wladimirowna Uli Pleßmann Jerschow Douglas Welbat Tschuikow Udo Jolly Krylow Jean Maesér Gurow Birger Frehse Rotarmist Christoph Zapatka Regimentskommissar Sebastian Wirnitzer Leutnant Barbara Auer Galina Christoph Tomanek Maschtschuk Michael von Bennigsen Terentje Ole Schloßhauer Mitbewohner Andrea Jolly Mitbewohnerin Andrea Jolly 2. Frau Achim Buch Risin Robert Lenkey Limonow Andreas Bichler Schreiber Andreas Bichler Mischanin Klaus Dittmann Neumolimow Ben Hecker Barchatow Ulrich Faulhaber Monidse Peter Kirchberger Rubin Brita Subklew Ossipowna Gerhart Hinze Mann Gerhart Hinze Lokführer Kerstin Hilbig 1. Frau Jens Wawrczeck Rosenberg Stefan Haschke Scharführer Peter Jordan Abteilungsleiter Bennet Zippel David, 6 Jahre
Als im Februar 1943 die 6. deutsche Armee in Stalingrad kapituliert, bedeutet dies nicht nur die Wende im Zweiten Weltkrieg, für die Sowjets ist Stalingrad auch ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis zu Diktatur und Terror. Mit großer Anteilnahme beschwört Wassili Grossman aus russischer Perspektive den Kampf an der Wolga, erzählt vom Häftlingsleben und -sterben in deutschen KZ Gefangenenlagern und in den sowjetischen Gulags, wobei die frappierende Verwandtschaft von Nationalsozialismus und Sowjetregime offengelegt wird. Der jüdische Kernphysiker Strum und die weit verzweigte Stalingrader Familie Schapownikow, in die er eingeheiratet hat, der in einem deutschen Lager inhaftierte Michail Mostowskoi, die deutschen und sowjetischen Militärs, Wissenschaftler, Soldaten und einfache Zivilisten - Wassili Grossman hat unzählige Einzelschicksale zu einem groß angelegten Erzählkosmos verwoben. Sein tausendseitiges Epos über die Schlacht um Stalingrad, an dem er von 1943 bis 1960 arbeitete, wird mit Tolstois "Krieg und Frieden" und dem Werk Solschenyzins verglichen - und heute als Meisterwerk der Literatur des 20. Jahrhunderts angesehen. Das Manuskript des Romans wurde 1961 vom KGB beschlagnahmt. Nach dem Tod des Schriftstellers auf Mikrofilm (1964) hinausgeschmuggelt, erschien der Roman in Auszügen erstmals 1980 im Exil in russischer Sprache. Seit 2007 liegt eine komplette deutsche Ausgabe vor.
Weitere Informationen
Wassili Semionowitsch Grossman, (1905-1964), ist als Sohn einer jüdischen Familie in Berditschew (Ukraine) geboren. Von Beruf Chemiker, wird er ab 1930 Schriftsteller. Seine Erfahrungen während des Krieges, die Katastrophe der europäischen Juden, die auch ihn persönlich traf - seine Mutter wurde nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 mit mehr als 20.000 bis 30.000 Juden in der Ukraine ermordet, bestimmen sein späteres schriftstellerisches Werk. Grossman nimmt als Kriegsreporter für die Armeezeitung "Roter Stern" an der Schlacht um Moskau und Stalingrad, der Rückeroberung Weissrusslands und der Schlacht um Berlin teil. Er wird Zeuge der Befreiung der KZ Majdanek und Treblinka. Sein Artikel "Die Hölle von Treblinka "(1944) wird während der Nürnberger Prozesse als Dokument der Anklage verwendet. Zu Lebzeiten Grossmans werden nur wenige seiner Nachkriegswerke veröffentlicht.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2009
- Erstsendung: 30.09.2009 | NDR Kultur | 20:00 Uhr | 86'59
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Hörverlag 2009
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats September 2009
- hr2-Hörbuchbestenliste Dezember 2009 (4. Platz)
- hr2-Hörbuchbestenliste Februar 2010 (3. Platz)
Rezensionen (Auswahl)
- N. N.: Funk-Korrespondenz. Nr. 41. 09.10.2009. S. 28.
- N. N.: epd Medien. Nr. 80. 10.10.2009. S. 18.
- Eva-Maria Lenz: epd Medien. Nr. 80. 10.10.2009. S. 25f.
- Jens Bisky: Süddeutsche Zeitung. 19.12.2009. S. 17.
- Wolfgang Schneider: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 05.12.2009. S. 36.
- Stefan Fischer: Geist der Zeit. Wassili Grossmans russischer Weltkriegs-Roman als Hörspiel. In: Süddeutsche Zeitung. 01.10.2009, S.17.