ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Wassili Semjonowitsch Grossman

Leben und Schicksal (1. Teil)


Vorlage: Leben und Schicksal (Roman, russisch)

Übersetzung: Madeleine von Ballestrem, Arkadi Dorfmann, Elisabeth Markstein, Annelore Nitschke

Bearbeitung (Wort): Helmut Peschina

Komposition: Reinhard Lippert

Redaktion: Henning Rademacher

Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Peter Kretschmann, Angelika Körber, Ole Halver

Regieassistenz: Wolfgang Seesko


Regie: Norbert Schaeffer

Als im Februar 1943 die 6. deutsche Armee in Stalingrad kapituliert, bedeutet dies nicht nur die Wende im Zweiten Weltkrieg, für die Sowjets ist Stalingrad auch ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis zu Diktatur und Terror. Mit großer Anteilnahme beschwört Wassili Grossman aus russischer Perspektive den Kampf an der Wolga, erzählt vom Häftlingsleben und -sterben in deutschen KZ Gefangenenlagern und in den sowjetischen Gulags, wobei die frappierende Verwandtschaft von Nationalsozialismus und Sowjetregime offengelegt wird. Der jüdische Kernphysiker Strum und die weit verzweigte Stalingrader Familie Schapownikow, in die er eingeheiratet hat, der in einem deutschen Lager inhaftierte Michail Mostowskoi, die deutschen und sowjetischen Militärs, Wissenschaftler, Soldaten und einfache Zivilisten - Wassili Grossman hat unzählige Einzelschicksale zu einem groß angelegten Erzählkosmos verwoben. Sein tausendseitiges Epos über die Schlacht um Stalingrad, an dem er von 1943 bis 1960 arbeitete, wird mit Tolstois "Krieg und Frieden" und dem Werk Solschenyzins verglichen - und heute als Meisterwerk der Literatur des 20. Jahrhunderts angesehen. Das Manuskript des Romans wurde 1961 vom KGB beschlagnahmt. Nach dem Tod des Schriftstellers auf Mikrofilm (1964) hinausgeschmuggelt, erschien der Roman in Auszügen erstmals 1980 im Exil in russischer Sprache. Seit 2007 liegt eine komplette deutsche Ausgabe vor.

Wassili Semionowitsch Grossman, (1905-1964), ist als Sohn einer jüdischen Familie in Berditschew (Ukraine) geboren. Von Beruf Chemiker, wird er ab 1930 Schriftsteller. Seine Erfahrungen während des Krieges, die Katastrophe der europäischen Juden, die auch ihn persönlich traf - seine Mutter wurde nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 mit mehr als 20.000 bis 30.000 Juden in der Ukraine ermordet, bestimmen sein späteres schriftstellerisches Werk. Grossman nimmt als Kriegsreporter für die Armeezeitung "Roter Stern" an der Schlacht um Moskau und Stalingrad, der Rückeroberung Weissrusslands und der Schlacht um Berlin teil. Er wird Zeuge der Befreiung der KZ Majdanek und Treblinka. Sein Artikel "Die Hölle von Treblinka "(1944) wird während der Nürnberger Prozesse als Dokument der Anklage verwendet. Zu Lebzeiten Grossmans werden nur wenige seiner Nachkriegswerke veröffentlicht.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Jürgen HentschErzähler
Andreas GrothgarStrum
Jona MuesAndrea
Jona MuesTrjufelew
Anne WeberLjudmilla
Effi RabsilberNadja
Gustav Peter WöhlerSokolow
Ulrike GroteJewgenia
Wolf-Dietrich SprengerKrymow
Werner WölbernGetmanow
Hans Peter KorffSagaidak
Michael EversAbartschuk
Peter StriebeckMostowskoi
Friedhelm PtokIkonnokow
Friedhelm PtokMagar
Alexander GeringasWawilow
Oliver WnukBerjoskin
Andreas PetriPodtschufarow
Stephan SchadSoschkin
Fjodor OlevGrischin
Pjotr OlevJeremenkow
Margarita LounisAnna
Rüdiger HauffeGehilfe des Lokführers
Rüdiger HauffeGluschkow
Katharina MatzWladimirowna
Uli PleßmannJerschow
Douglas WelbatTschuikow
Udo JollyKrylow
Jean MaesérGurow
Birger FrehseRotarmist
Christoph ZapatkaRegimentskommissar
Sebastian WirnitzerLeutnant
Barbara AuerGalina
Christoph TomanekMaschtschuk
Michael von BennigsenTerentje
Ole SchloßhauerMitbewohner
Andrea JollyMitbewohnerin
Andrea Jolly2. Frau
Achim BuchRisin
Robert LenkeyLimonow
Andreas BichlerSchreiber
Andreas BichlerMischanin
Klaus DittmannNeumolimow
Ben HeckerBarchatow
Ulrich FaulhaberMonidse
Peter KirchbergerRubin
Brita SubklewOssipowna
Gerhart HinzeMann
Gerhart HinzeLokführer
Kerstin Hilbig1. Frau
Jens WawrczeckRosenberg
Stefan HaschkeScharführer
Peter JordanAbteilungsleiter
Bennet ZippelDavid, 6 Jahre

Ensemble: Scardanelli Quartett: Vladimir Anochin (Violine), Vladik Otaryan (Violine), Yuri Bondarev (Viola), Alexey Schestiperov (Violoncello)

Musik: Hans Schüttler (Theremin; Klavier), Reinhard Lippert (Viola; Akkordeon)

 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 2009

Erstsendung: 30.09.2009 | 20:00 Uhr | 86'59


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2009


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • N. N.: Funk-Korrespondenz. Nr. 41. 09.10.2009. S. 28.
  • N. N.: epd Medien. Nr. 80. 10.10.2009. S. 18.
  • Eva-Maria Lenz: epd Medien. Nr. 80. 10.10.2009. S. 25f.
  • Jens Bisky: Süddeutsche Zeitung. 19.12.2009. S. 17.
  • Wolfgang Schneider: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 05.12.2009. S. 36.
  • Stefan Fischer: Geist der Zeit. Wassili Grossmans russischer Weltkriegs-Roman als Hörspiel. In: Süddeutsche Zeitung. 01.10.2009, S.17.

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