ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Wassili Semjonowitsch Grossman
Leben und Schicksal (2. Teil)
Vorlage: Leben und Schicksal (Roman, russisch)
Übersetzung: Madeleine von Ballestrem, Arkadi Dorfmann, Elisabeth Markstein, Annelore Nitschke
Bearbeitung (Wort): Helmut Peschina
Komposition: Reinhard Lippert
Redaktion: Henning Rademacher
Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Peter Kretschmann, Angelika Körber, Ole Halver
Regieassistenz: Wolfgang Seesko
Regie: Norbert Schaeffer
In der Kasaner Evakuierung diskutieren Strum und seine Freunde brisante politische Themen. Strum, der Kernphysiker, steht vor dem Abschluss bahnbrechender Experimente zur Kernspaltung. In Kürze soll er, zusammen mit seinen Laborkollegen, ins Moskauer Institut reevakuiert werden. Zu seiner größten Bestürzung muss er erfahren, dass alle jüdischen Mitarbeiter nicht nach Moskau zurückkehren dürfen. Im deutschen Konzentrationslager planen Mostowskoi und seine Mitgefangenen eine Untergrundorganisation zur Vorbereitung eines Aufstandes. Ihre ganze Hoffnung gilt Stalingrad. Zu dessen Befreiung wird Oberst Nowikow mit seinem Panzerkorps abkommandiert. Am 14. Oktober gibt Generaloberst Paulus den Befehl zum Generalangriff. Haus "Sechs Strich Eins", das der deutschen Übermacht lange trotzen konnte, fällt. Für die russische Armee wird es der schwerste Tag von Stalingrad.
Wassili Semionowitsch Grossman, (1905-1964), ist als Sohn einer jüdischen Familie in Berditschew (Ukraine) geboren. Von Beruf Chemiker, wird er ab 1930 Schriftsteller. Seine Erfahrungen während des Krieges, die Katastrophe der europäischen Juden, die auch ihn persönlich traf - seine Mutter wurde nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 mit mehr als 20.000 bis 30.000 Juden in der Ukraine ermordet, bestimmen sein späteres schriftstellerisches Werk. Grossman nimmt als Kriegsreporter für die Armeezeitung "Roter Stern" an der Schlacht um Moskau und Stalingrad, der Rückeroberung Weissrusslands und der Schlacht um Berlin teil. Er wird Zeuge der Befreiung der KZ Majdanek und Treblinka. Sein Artikel "Die Hölle von Treblinka "(1944) wird während der Nürnberger Prozesse als Dokument der Anklage verwendet. Zu Lebzeiten Grossmans werden nur wenige seiner Nachkriegswerke veröffentlicht.